Kälteeinbruch

Schneefall in den italienischen Alpen sorgt für Winterbilder mitten im Frühherbst

Noch während viele Regionen in Europa auf goldene Herbsttage hofften, brachte ein überraschender Kälteeinbruch Schneefall in die italienischen Alpen – und sorgte für eindrucksvolle weiße Landschaften. In Teilen des Piemont, der Valle d’Aosta sowie der Dolomiten fielen bereits ab Freitagabend erste Flocken. Innerhalb weniger Stunden verwandelten sich Wiesen, Wanderwege und Almen in eine winterliche Szenerie. Auch auf der Schweizer Seite, etwa im Nordtessin und der Zentralschweiz, fiel Schnee bis auf 1.500 Meter – in einigen Tälern sogar noch tiefer.
Schneefall in den italienischen Alpen sorgt für Winterbilder mitten im Frühherbst
Schneefall in den italienischen Alpen sorgt für Winterbilder mitten im Frühherbst
Symbolbild
Foto: Olaf Schulz – stock.adobe.com

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Was nach einem klassischen Winterbild aussieht, spielte sich dieses Mal schon Ende ab – und überraschte selbst erfahrene Bergbewohner. Schneemänner auf Pässen, Kühe im weißen Gras und verschneite Gartenwirtschaften wurden über Nacht zur Realität.

Schneedecke statt Herbstlaub: Bilder wie aus dem Dezember

Besonders markant zeigte sich die Lage im Aostatal und rund um Cervinia, wo bereits am Freitagabend die ersten Schneefälle einsetzten. Auch der Passo Gardena präsentierte sich am Samstagmorgen tief verschneit. Auf der Schweizer Seite sorgten Orte wie Andermatt, die Riederalp oder der Sustenpass für starke Bilder. Am Furkapass wurde sogar ein Doppel-Schneemann mit Hund gesichtet – ein Symbolbild für dieses außergewöhnliche Wochenende.

Zahlreiche Beiträge in sozialen Medien zeigten weiße Berghütten, verschneite Almwiesen und bizarre Wettermomente wie geöffnete Gartenwirtschaften im Schneegestöber.

Ursache: Kaltlufttropfen bringt arktische Luft

Der plötzliche Schneefall ist meteorologisch eindeutig auf einen sogenannten Kaltlufttropfen zurückzuführen. Dieses Tiefdrucksystem lenkte kalte Luftmassen in den Alpenraum, was zu einem raschen Temperatursturz führte. Die Schneefallgrenze sank vielerorts auf 1.700 bis 1.500 Meter – und teilweise sogar noch darunter.

Laut Wetterexperten handelt es sich dabei um kein alltägliches, aber auch kein völlig untypisches Phänomen. Dennoch gilt: Neuschnee in dieser Menge – lokal bis zu 40 cm – ist für Ende September bemerkenswert.

Schnee bleibt nicht lange – aber die Bilder schon

Der Wintereinbruch war kurz, aber intensiv. Schon am Sonntag rückte ein Hochdruckgebiet nach und sorgte für deutlich wärmere Luftmassen. In Andermatt etwa wurden am Montag bereits wieder bis zu 13 Grad gemessen. Die Nullgradgrenze stieg rasch auf über 3.000 Meter – der Schnee in mittleren Höhenlagen begann zu schmelzen.

Doch auch wenn der Schnee bald verschwindet – die Eindrücke bleiben. Und für viele ist dieser kurze Wintergruß Anlass zur Vorfreude auf die kommende Skisaison.

Zwischen und Wandel: Was bedeutet dieser Schneefall?

So spektakulär einzelne Wetterereignisse wie dieses sind – sie stehen im Kontrast zu langfristigen Entwicklungen. Studien zeigen, dass die Schneemenge in den Alpen über die letzten 100 Jahre um rund ein Drittel abgenommen hat. Die Wintersaison beginnt tendenziell später und endet früher.

Dennoch erinnert uns ein solcher früher Wintereinbruch daran, wie schnell und unerwartet sich Wetterlagen in den Bergen verändern können – und wie sehr wir alle auf diese besonderen Momente reagieren: mit Staunen, Begeisterung und einer Prise Ehrfurcht.

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