Commerzbank droht Übernahme-Falle

New Yorker Investor warnt Commerzbank vor Übernahme-Falle

Ein New Yorker Investor warnt die Commerzbank vor einer unbeabsichtigten Übernahme durch Unicredit. Durch Aktienrückkäufe könnte die italienische Bank die kritische Schwelle von 30 Prozent der Anteile überschreiten, was eine gesetzliche Kaufofferte zur Folge hätte. Der Investor fordert daher einen sofortigen Stopp der Aktienrückkäufe.
New Yorker Investor warnt Commerzbank vor Übernahme-Falle
New Yorker Investor warnt Commerzbank vor Übernahme-Falle
Frankfurter Bankentürme im Nebel (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Folge uns auf:

Der US-Investor Metronuclear äußert Bedenken hinsichtlich der Aktienrückkäufe der Commerzbank. Metronuclear-Gründer Roy Adams warnt davor, dass diese Rückkäufe ungewollt ein Übernahmeangebot durch Unicredit auslösen könnten. Laut Adams kontrolliert das italienische Institut bereits 29,34 Prozent der Commerzbank-Anteile. Sollte sich die Gesamtzahl der Commerzbank-Aktien durch weitere Rückkäufe verringern, könnte Unicredit ohne eigene Maßnahmen die 30-Prozent-Marke überschreiten. Dies würde eine gesetzliche Verpflichtung zur Abgabe einer Kaufofferte nach sich ziehen.

Adams betonte gegenüber dem „Handelsblatt“ (Freitagsausgabe): „Es besteht das Risiko, dass die Commerzbank unbeabsichtigt in eine strategische Falle tappt.“ Seine Empfehlung an das deutsche Geldhaus lautet daher, die Aktienrückkäufe vollständig auszusetzen und künftige Ausschüttungen ausschließlich in Form von Dividenden zu tätigen. Metronuclear selbst hält nach eigenen Angaben zusammen mit Partnern rund 500.000 Commerzbank-Aktien und setzt sich für die Eigenständigkeit der Bank ein.

Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp zeigte sich bislang zuversichtlich, dass Unicredit professionell agieren und ein Überschreiten der 30-Prozent-Marke gegebenenfalls durch eigene Verkäufe verhindern würde. Adams hegt jedoch Zweifel an dieser Annahme. Er äußerte die Befürchtung: „Ich halte es für denkbar, dass Unicredit die Aktienrückkäufe als Vorwand nutzt, um die 30-Prozent-Hürde zu überschreiten, und dann anschließend beteuert, man halte sich mit einem Übernahmeangebot nur an deutsches Recht.“ Unicredit hat sich zu den Spekulationen bisher nicht geäußert.

Anzeige

Das Könnte Sie auch interessieren

Mehr von InsideBW.de

Das könnte dich auch Interessieren – mehr aus dem Netz

Anzeige

Neueste Artikel