Baden: Weiße Rebsorten stark betroffen
In Baden, dem größeren der beiden Weinbaugebiete, müssen sich die Winzer auf eine 10 Prozent niedrigere Ernte im Vergleich zum Vorjahr einstellen. Besonders betroffen sind die weißen Rebsorten, die einen Ertrag von etwa 720.000 Hektolitern erreichen werden – das sind 9 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch der Durchschnittsertrag von 77 Hektolitern pro Hektar ist deutlich gesunken. Die roten Rebsorten fallen mit 420.000 Hektolitern zwar traditionell weniger ins Gewicht, verzeichnen jedoch ebenfalls einen Rückgang von rund 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Württemberg: Rotweinproduktion stark eingebrochen
Auch in Württemberg, wo der Schwerpunkt auf der Produktion von Rotwein liegt, sind die Aussichten düster. Mit einer geschätzten Erntemenge von 500.000 Hektolitern rotem Weinmost liegt die Produktion etwa 10 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Besonders dramatisch: Im Vergleich zum Durchschnitt der letzten sechs Jahre bricht die Ernte sogar um 22 Prozent ein. Die Weißweinproduktion zeigt ebenfalls einen Rückgang von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wird die Ernte in Württemberg voraussichtlich 20 Prozent unter dem sechsjährigen Mittel liegen.
Herausforderung für Winzer und Verbraucher
Für die Winzer bedeutet die schlechte Ernte nicht nur finanzielle Einbußen, sondern auch einen erhöhten Arbeitsaufwand. Der anhaltende Regen hat für einen starken Krankheitsdruck in den Reben gesorgt, was zusätzliche Maßnahmen im Weinbau erfordert. Für Verbraucher könnte die Weinlese 2024 ebenfalls Folgen haben: Mit geringeren Mengen auf dem Markt könnten die Preise steigen, während die Verfügbarkeit bestimmter Weinsorten möglicherweise eingeschränkt sein wird.
Trotz der schwierigen Bedingungen bleibt die Hoffnung auf bessere Ernten in den kommenden Jahren bestehen. Dennoch wird die Weinlese 2024 in Baden und Württemberg sicherlich in die Geschichtsbücher eingehen – als Jahr der Frostschäden und Regenfluten.