Die Ermittlungen: Mehr als nur ein Raubüberfall
Auf den ersten Blick scheint der Fall klar: Der junge Mann ohne Jacke im Park – ein Raubüberfall mit Todesfolge? Kommissar Lewandowski geht dieser Spur nach, doch es ist Theresa Wolff, die bei der Obduktion eine Entdeckung macht, die alles verändert: Patrik wurde im Körper einer Frau geboren. Ein langwieriger und kräftezehrender Operationsmarathon hatte ihn endlich zu dem Mann gemacht, als der er sich immer gefühlt hatte.

Dieser Wendepunkt wirft neue, brisante Fragen auf. Die Autoren Hansjörg Thurn und Carl-Christian Demke beleuchten die Verwirrung und die Vorurteile, mit denen die Ermittler konfrontiert werden. Als Lewandowski fragt: „Herr Kempter ist eigentlich eine Frau?“, erklärt Wolff geduldig: „Nein, er ist ein Mann, nur wurde er mit den falschen Geschlechtsorganen geboren, deshalb die Angleichung.“ Es ist ein Dialog, der die zentrale Thematik des Films sensibel auf den Punkt bringt.
Ein Netz aus Verdächtigungen und starren Weltbildern
Die Ermittlungen führen Wolff und Lewandowski direkt ins Haus von Patriks stockkonservativer Studentenverbindung. Hier, wo Männlichkeitsrituale und Degenkämpfe den Alltag bestimmen, war Patrik einer der besten Fechter. Doch was wäre passiert, wenn seine „Corps-Brüder“ sein Geheimnis gekannt hätten? Wäre der Senior der Burschenschaft, Magnus Battenfeld (Marius Ahrendt), zu einem Mord aus verletzter Ehre und falschen Idealvorstellungen fähig gewesen? Auch Patricks bester Freund Martin (Thimo Meitner) und seine Freundin Isabelle (Nina Wolf), die mit der besonderen Geschichte ihrer Liebe vielleicht überfordert war, geraten ins Visier.

Ein Krimi mit gesellschaftlicher Relevanz
„Theresa Wolff – Der schönste Tag“ ist mehr als ein spannender Regionalkrimi. Der Film überzeugt durch seine bedachte und sensible Erzählweise, die ohne erhobenen Zeigefinger auskommt. In einer Zeit, in der die Rechte der LGBTQI+-Gemeinschaft weltweit unter Druck geraten, liefert dieser Krimi einen wichtigen Beitrag zum Abbau von Vorurteilen und zur Schaffung von Akzeptanz. Er zeigt eindrücklich den Konflikt, den Patrik nicht nur mit der Gesellschaft, sondern auch mit seinem eigenen Vater (Robert Kuchenbuch) ausfocht, der seinen Sohn weiterhin als Mädchen sah.
Die Zukunft der Reihe ist bereits gesichert: Zwei weitere Filme mit Nina Gummich und Aurel Manthei sind bereits abgedreht. Danach wird die Reihe unter dem etablierten Untertitel „Der Thüringenkrimi“ mit einer neuen Besetzung fortgesetzt: Emily Cox wird die Rechtsmedizinerin Dr. Mala Murphy und Golo Euler den Kriminalhauptkommissar Moritz Herbst spielen.
Alle Fakten zu „Theresa Wolff – Der schönste Tag“ im Überblick
- Sendetermin: Samstag, 9. August 2025, um 20:15 Uhr im ZDF.
- Mediathek: Der Film ist bereits ab dem 2. August 2025 in der ZDF-Mediathek verfügbar und kann dort bis zum 1. August 2026 gestreamt werden.
- Drehort: Die Dreharbeiten fanden unter dem Arbeitstitel „Ikarus“ vom 28. Juni bis zum 28. Juli 2022 in Jena und Umgebung statt.
- Regie: Bruno Grass
- Buch: Hansjörg Thurn, Carl-Christian Demke
Besetzung (Auszug):
- Dr. Theresa Wolff: Nina Gummich
- Bruno Lewandowski: Aurel Manthei
- Patrik Kempter: Rafael Gareisen
- Isabelle Saleh: Nina Wolf
- Martin Wondrack: Thimo Meitner
- Magnus Battenfeld: Marius Ahrendt
- Gerald Kempter: Robert Kuchenbuch
- Prof. Arno Pentz: Heikko Deutschmann

