Volkswagen-Chef Oliver Blume bestätigt, dass Europas größter Automobilkonzern sein umfangreiches Sparprogramm planmäßig umsetzt. Die erzielten Kostensenkungen werden jedoch durch widrige Entwicklungen auf den globalen Märkten neutralisiert. „Diese Fortschritte werden von der Marktentwicklung in China und den US-Zöllen leider aufgezehrt“, erklärte Blume gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Dies verdeutlicht, dass auch zukünftig „massive Kraftanstrengungen erforderlich [sind], um das Geschäft tragfähig zu halten“.
Blume stellte zudem klar, dass in Deutschland bei Volkswagen derzeit keine weiteren Kostensenkungen über die bereits beschlossenen Maßnahmen hinaus geplant sind. „Ich halte nichts davon, jetzt zu sagen: Das reicht nicht, wir brauchen nochmal mehr“, betonte der VW-Chef. Vor einem Jahr einigten sich das Management und der Konzernbetriebsrat nach intensiven Verhandlungen auf den Abbau von mehr als 35.000 Arbeitsplätzen in Deutschland bis zum Jahr 2030, dessen Umsetzung Blume als sehr erfolgreich bewertet.
Auch zur Situation beim zu Volkswagen gehörenden Sportwagenhersteller Porsche, den Blume bis Jahresende noch leitet, äußerte er sich. Die laufenden Verhandlungen mit dem Porsche-Betriebsrat über ein zweites Sparpaket werden voraussichtlich erst im neuen Jahr abgeschlossen, anstatt wie ursprünglich geplant bis Weihnachten. „Qualität geht vor Schnelligkeit“, kommentierte Blume. Fehlende Erträge aus den USA und China setzen Porsche „finanziell extrem unter Druck“.
Wenige Wochen vor seinem Abschied als Porsche-Chef reflektierte Blume auch über eigene Fehlentscheidungen. Obwohl der Sportwagenhersteller unter seiner Führung das wirtschaftlich erfolgreichste Jahrzehnt seiner Geschichte erlebte – „Acht der letzten zehn Jahre waren Rekordjahre“ – räumte er ein, dass nicht alle Entscheidungen optimal waren. „In China haben wir auf ein zu starkes Wachstum gesetzt und steuern jetzt gegen.“
Selbstkritisch äußerte sich Blume auch hinsichtlich des Umstiegs vom Verbrennungsmotor zum Elektroantrieb. „Aus heutiger Sicht haben wir vor einigen Jahren unser Produktportfolio nicht flexibel genug aufgestellt.“ Die Aktionäre von Porsche hätten seit dem Börsengang vor drei Jahren Verluste hinnehmen müssen. „Dieser Kritik muss auch ich mich stellen“, so Blume.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)





