Kosten und Risiken im Fokus

Umweltminister Carsten Schneider warnt vor überzogenem Gaskraft-Ausbau

Umweltminister Carsten Schneider warnt vor überzogenem Gaskraft-Ausbau
Gasleitung (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
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Umweltminister Carsten Schneider (SPD) äußert Bedenken bezüglich eines übermäßigen Ausbaus von Gaskraftwerken. Er betont die Notwendigkeit, die Kosten im Auge zu behalten und alternative Lösungen wie Speicher, Energieeffizienz und flexiblere Nachfrage in Betracht zu ziehen, während er gleichzeitig den verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien fordert.
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Umweltminister Carsten Schneider warnt vor überzogenem Gaskraft-Ausbau
Gasleitung (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Umweltminister Carsten Schneider (SPD) hat vor einem überzogenen Ausbau der Gaskraft gewarnt. „Wir müssen auch auf die Kosten achten. Womöglich sind Speicher, Energieeffizienz und eine flexiblere Nachfrage in vielen Fällen die günstigere Wahl“, sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Er fügte hinzu: „Und wenn man Gaskraftwerke baut, dann bitte so, dass sie auf Wasserstoff umgestellt werden können. Je mehr Gas wir aus dem Energiemix herausdrängen, desto billiger wird es für uns.“

Schneider verwies auf den Koalitionsvertrag, der eine zusätzliche Gaskraft-Kapazität von bis zu 20 Gigawatt vorsehe. Für den ersten Schritt werde die Regierung allerdings „eine Zahl zugrunde legen, die deutlich kleiner als 20 sein wird“, behauptete er.

Der Umweltminister rief Wirtschaftsministerin Karherina Reiche (CDU) dazu auf, beim Stromverbrauch „groß“ zu denken. „Deutschland ist Industrieland, und wir müssen Unternehmen mit großem Stromverbrauch halten. Dazu kommen KI und Rechenzentren mit steigendem Energiebedarf. Da dürfen wir beim Ausbau von Wind-, Solar- und Biomasseanlagen nicht wackeln“, mahnte er. Mit Blick auf die Versorgungssicherheit betonte er: „Gleichzeitig müssen wir etwas in der Hinterhand haben, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Das können Gaskraftwerke sein, aber ich bin da ganz technologieoffen.“

Schneider schlug zudem vor, die geplanten Energiewende-Gesetze mit einem Klimaschutzprogramm zu verknüpfen. Ihm liege viel daran, rasch ein Klimaschutzprogramm zu beschließen. Laut Bundes-Klimaschutzgesetz muss die Bundesregierung spätestens zwölf Monate nach Beginn der Legislaturperiode ein solches Programm vorlegen.

„Die Energiewende ist das Zugpferd für den Klimaschutz in Deutschland“, so Schneider. „Darum sollten wir das Klimaschutzprogramm und die anstehenden Energiewende-Gesetze auch möglichst gemeinsam beraten.“ Auf der Agenda von Schwarz-Rot stehen unter anderem die Kraftwerksstrategie, das Erneuerbare-Energien-Gesetz und das Gebäudeenergiegesetz.

Laut Bundesnetzagentur benötigt Deutschland bis 2035 einen Brutto-Zubau von 22,4 Gigawatt an steuerbaren Kapazitäten, die unabhängig vom Wetter und von Schwankungen an- und ausschalten lassen. Sollte der Ausbau der Erneuerbaren Energien ausgebremst werden, steigt der Bedarf auf 35,5 Gigawatt. Das Bundeswirtschaftsministerium drängt daher auf einen stärkeren Zubau von Gaskraftwerken als bislang von der EU-Kommission genehmigt. Als steuerbare Kapazitäten gelten neben Gaskraftwerken beispielsweise auch Biomasse- und Müllheizkraftwerke sowie Batteriegroßspeicher. Eine größere Lastflexibilität, bei der Verbraucher ihre Nachfrage auf Zeiten verschieben, in denen der Strompreis niedrig ist, trägt ebenfalls zur Netzstabilität bei.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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