Eine Geschichte mit vielen Facetten
Alles beginnt mit einem scheinbar harmlosen Routineeinsatz: Hauke Jacobs (Hinnerk Schönemann) und Hannah Wagner (Jana Klinge) werden gerufen, weil der Handelsvertreter Lothar Müller, von Freunden „Lottchen“ genannt, nicht nach Hause gekommen ist. Was zunächst nach einem simplen Vermisstenfall aussieht, nimmt schon bald eine dramatische Wendung.
© ARD/Gordon Timpen
Lothars Leiche wird an der Küste von Travemünde entdeckt – ermordet. Die Ermittlungen offenbaren ein erschütterndes Geheimnis: Lothar führte ein Doppelleben. In Schwanitz hatte er seine Ehefrau Susanne (Johanna Christine Gehlen) und Tochter Anna (Johanna Götting), während er in Travemünde mit Lisa Meier (Marie Hacke) und Sohn Finn (Karl von Klot) eine zweite Familie aufgebaut hatte.
Doch je tiefer Hauke und Hannah graben, desto klarer wird, dass es hier um mehr als nur ein persönliches Drama geht. Reimar Vogt (Peter Prager), ehemaliger Geheimagent, bringt Licht ins Dunkel: Lothar war in den Fokus des russischen Geheimdienstes geraten. Über seine Beziehung zu Lisa, die in einem sensiblen Institut arbeitet, hatte er jahrelang geheime Unterlagen weitergegeben.
Als er sich weigerte, neue Dokumente herauszugeben, schlugen die Agenten zu. Doch damit nicht genug: Lisas Sohn Finn wird entführt, um sie unter Druck zu setzen. Ein packender Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Mit Hilfe von Vogt, der seine Geheimdienstkenntnisse wieder auspackt, plant das Team die Rettung. Lisa lässt sich auf ein riskantes Spiel ein, um den Tätern eine Falle zu stellen.
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Während Hauke und Hannah in einer gefährlichen Aktion Finn befreien, ist es ausgerechnet Jule (Marleen Lohse), die in letzter Sekunde zur Heldin wird. Mit Pfeil und Bogen stellt sie sich den Entführern in den Weg – ein unerwarteter, aber hochspannender Moment, der die Folge zu einem unvergesslichen Erlebnis macht.
Kritik: Hochspannung mit Herz
„Der doppelte Lothar“ zeigt, warum „Nord bei Nordwest“ zu den beliebtesten Krimireihen im deutschen Fernsehen gehört. Regisseur Hinnerk Schönemann versteht es, die Balance zwischen emotionalem Drama und atemloser Spannung zu halten. Die Handlung ist vielschichtig, voller Wendungen und gleichzeitig so authentisch erzählt, dass sie den Zuschauer von der ersten bis zur letzten Minute fesselt.
Die Küstenkulisse rund um Travemünde, Fehmarn und Hamburg verleiht der Folge eine besondere Atmosphäre – mal ruhig und idyllisch, mal düster und bedrohlich. Hinzu kommt ein Ensemble, das perfekt harmoniert: Jana Klinge glänzt als Hannah Wagner, Peter Prager überzeugt in seinem Comeback als Reimar Vogt, und auch die Nebenrollen – vom jungen Karl von Klot als Finn bis zu Cem-Ali Gültekin als Mehmet – sind treffend besetzt.
Der Mix aus Familiendrama, Agentenstory und actiongeladenen Momenten sorgt dafür, dass „Der doppelte Lothar“ zu einer der besten Episoden der Reihe avanciert.
Darsteller und Stab
- Hauke Jacobs: Hinnerk Schönemann
- Hannah Wagner: Jana Klinge
- Jule Christiansen: Marleen Lohse
- Mehmet Ösker: Cem-Ali Gültekin
- Reimar Vogt: Peter Prager
- Lisa Meier: Marie Hacke
- Susanne Müller: Johanna Christine Gehlen
- Maxim Romanow: Peter Schneider
- Alexander Petrow: Fjodor Olev
- Finn Meier: Karl von Klot
- Anna Müller: Johanna Götting
- Regie: Hinnerk Schönemann
- Drehbuch: Holger Karsten Schmidt
- Musik: Stefan Hansen
- Kamera: Uwe Neumeister