Strategische Neuausrichtung zur Stärkung der Zukunftsfähigkeit
Die Voith Group hat eine umfassende Überprüfung ihrer Organisationsstrukturen eingeleitet. Der Maschinen- und Anlagenbauer aus Heidenheim will sich damit langfristig effizienter, wettbewerbsfähiger und innovationsstärker aufstellen. Im Zuge dieser strategischen Anpassung wird eine Reduzierung von bis zu 2.500 Arbeitsplätzen erwartet – das entspricht etwa einem Zehntel der weltweiten Belegschaft.
Herausforderungen durch Kosten und Bürokratie
CEO Dirk Hoke betonte, dass Voith nur dann wachsen könne, wenn ausreichend Mittel für Investitionen vorhanden seien und die Organisation effizient aufgestellt werde. Besonders in Deutschland sehe man große strukturelle Herausforderungen: hohe Energie- und Arbeitskosten, komplexe Regulierung und erhebliche bürokratische Belastungen. Diese Faktoren verschärfen laut Unternehmensführung den internationalen Wettbewerbsdruck erheblich.
Investitionen in Zukunftsfelder geplant
Im Mittelpunkt der geplanten Umstrukturierung stehen Investitionen in wachstumsstarke Zukunftsfelder wie das Service- und Digitalgeschäft, globale Expansionsmärkte und neue Technologien. Prozesse sollen vereinfacht, Entscheidungswege verkürzt und die Marktorientierung geschärft werden. Ziel sei es, Innovation zu beschleunigen und den Standort Deutschland zu stärken.
Abstimmung mit Arbeitnehmervertretungen
Konkrete Entscheidungen über Standorte oder Bereiche stehen noch aus. In den kommenden Wochen sollen mögliche Optionen gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretungen geprüft und bewertet werden. Die geplanten Schritte erfolgen im Rahmen der gesetzlichen Informations- und Konsultationsverfahren.
Maschinenbau in der Krise
Die geplante Neuausrichtung bei Voith fällt in eine schwierige Phase für die gesamte Maschinenbau-Branche. Nach Angaben des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) schrumpft die Produktion 2025 bereits das dritte Jahr in Folge – erwartet wird ein weiterer Rückgang um rund fünf Prozent. Steigende Energiekosten, US-Strafzölle und eine schwache Weltkonjunktur setzen die exportorientierte Industrie zunehmend unter Druck.

