Das Bundesinnenministerium erwägt offenbar die Einführung eines neuen Amtes: Ein „Migrationsbotschafter“ soll künftig die bundesweite Migrationspolitik repräsentieren und internationale Beziehungen pflegen. Diese Personalie reiht sich ein in Bemühungen, die Kabinettsbeschlüsse zur Effizienzsteigerung und Bürokratieabbau umzusetzen.
Neubesetzung nach Wegfall des bisherigen Postens
Der Posten des „Migrationsbotschafters“ tritt an die Stelle des im Frühsommer abgeschafften Amtes des Migrationsbeauftragten. Dieser Posten war zuletzt mit dem FDP-Politiker Joachim Stamp besetzt. Sein Auftrag bestand darin, Drittstaaten außerhalb der Europäischen Union davon zu überzeugen, ausreisepflichtige Personen aus Deutschland freiwillig zurückzunehmen. Als Gegenleistung waren Vereinbarungen zur Fachkräfteeinwanderung in die Bundesrepublik vorgesehen. Mit der Auflösung von Stamps Mitarbeiterstab im Sommer vergangenen Jahres standen die Weichen für eine Neuausrichtung, die nun offenbar mit einem „Migrationsbotschafter“ besetzt werden soll.
Diplomatische Expertise für internationale Kooperation
Berichten zufolge soll der erfahrene Diplomat Ludwig Jung aus dem Auswärtigen Amt die neue Position übernehmen. Er wird voraussichtlich Anfang des Jahres seinen Dienst antreten. Diese Einbindung eines Diplomaten unterstreicht die international-ausgerichtete Natur des neuen Amtes. Sowohl das Auswärtige Amt als auch das Bundesinnenministerium äußerten sich auf Anfrage der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ nicht offiziell zu den Details der Personalie und des genauen Auftrags des „Migrationsbotschafters“. Auch Fragen zur Ausstattung und zur Größe eines potenziellen neuen Mitarbeiterstabs blieben zunächst unbeantwortet. Die Besetzung mit einem Diplomaten könnte auch die Klärung protokollarischer Fragestellungen erfordern, da der frühere Beauftragte Stamp bereits auf Ebene von Staatssekretären und Vize-Außenministern mit Partnern im Ausland verhandelte.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)





