Neues Revier „Ostbaar“ – Herkunft des Wolfes unklar
Das frisch ausgewiesene Revier des Einzeltieres, das sich im Grenzgebiet der Landkreise Schwarzwald-Baar und Tuttlingen erstreckt, trägt ab sofort die Bezeichnung „Ostbaar“ (OBA). Spannend bleibt die Frage nach der Herkunft und dem Alter von GW4389m (Haplotyp HW02). Bislang konnte er genetisch ausschließlich in seinem neuen Territorium nachgewiesen werden, was Rückschlüsse auf seine Wanderroute erschwert. Detaillierte Informationen zur Einordnung des neuen Wolfsindividuums und seines Territoriums wird die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA), die für das Wolfsmonitoring zuständig ist, in Kürze auf ihrer Internetseite veröffentlichen.
Anpassungen bei Fördergebieten geplant
Die Sesshaftigkeit des neuen Wolfes hat direkte Konsequenzen: Das Territorium „Ostbaar“ liegt am östlichen Rand des bestehenden Fördergebiets Wolfsprävention Schwarzwald. Dieses soll nun zeitnah um das Streifgebiet des Wolfsrüden GW4389m erweitert werden. Innerhalb dieser Förderkulisse unterstützt das Umweltministerium Nutztierhalter finanziell bei der Umsetzung von präventiven Herdenschutzmaßnahmen, um Übergriffe auf Schafe, Ziegen und andere Weidetiere zu verhindern.
Im Gegenzug steht eine andere Region vor einer Veränderung: Da im Odenwald seit über vier Jahren kein residenter Wolf mehr nachgewiesen wurde – der dort ehemals heimische Rüde GW1832m gilt ebenso wie GW2103m (Revier Feldberg) nicht mehr als sesshaft – soll das Fördergebiet Odenwald zeitnah aufgehoben werden. Die entsprechenden Behörden wurden bereits über diese Schritte informiert.
Vier sesshafte Wölfe in Baden-Württemberg
Mit dem Neuzugang auf der Baar sind in Baden-Württemberg nun offiziell vier Wolfsrüden als sesshaft gelistet: Neben GW4389m sind das GW852m, GW1129m und GW2672m. Die Entwicklung wird von Experten weiterhin genau beobachtet.