„Der beschleunigte Klimawandel wird immer sichtbarer“, betont DWD-Pressesprecher Uwe Kirsche. Besonders auffällig war das rekordwarme Frühjahr, das bereits im Februar mit Temperaturen startete, die sonst für den April typisch sind. Auch der Sommer und Herbst setzten neue Maßstäbe: Im August wurde mit 36,5 Grad in Bad Neuenahr-Ahrweiler die Jahreshöchsttemperatur gemessen. Im September folgten ungewöhnlich hohe Werte, insbesondere im Nordosten Deutschlands.
Regenfluten und Sonnenstunden – ein Jahr der Extreme
Neben der Wärme meldete der DWD außergewöhnlich hohe Niederschlagsmengen: Im Schnitt fielen 903 Liter pro Quadratmeter, deutlich mehr als der langjährige Mittelwert von etwa 790 Litern. Besonders betroffen waren der Schwarzwald und der Alpenrand, wo über 2600 Liter gemessen wurden. Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen erlebten Anfang des Jahres schwere Winterhochwasser. Gleichzeitig schien die Sonne mit knapp 1700 Stunden etwas häufiger als üblich, insbesondere in Ostdeutschland.
Baden-Württemberg: Rekorde und Wetterextreme
Auch im Südwesten Deutschlands wurde 2024 zum wärmsten Jahr seit Messbeginn. Besonders markant waren der Rekord-Februar und ein nasser Mai mit 181,4 Litern Niederschlag pro Quadratmeter. Lokale Gewitter und Starkregen im Sommer führten zu Überschwemmungen in Gemeinden wie Bretten und Gondelsheim. Insgesamt fielen im Südwesten rund 1054 Liter Regen – weit mehr als das übliche Mittel.
Ein Jahr, das den Klimawandel verdeutlicht
Die Daten des DWD zeigen, dass der Erwärmungstrend sich beschleunigt: Seit Beginn der Messungen 1881 hat sich die Durchschnittstemperatur in Deutschland um 1,9 Grad erhöht. Klimaforscher sehen darin ein klares Signal für den fortschreitenden Klimawandel. „2024 war ein Jahr der Rekorde, das die Dringlichkeit verstärkter Klimaschutzmaßnahmen unterstreicht“, so die Experten des DWD.
Fazit:
Das Wetterjahr 2024 ist ein weiterer Weckruf: Extreme Hitze, Rekordniederschläge und klimatische Ungleichgewichte prägen zunehmend den Alltag. Eine detaillierte Analyse und Vorschau auf das kommende Jahr veröffentlicht der DWD am 10. Januar 2025.