Ein Anschlag, der die Stadt spaltet
Nichts ist mehr, wie es war, nachdem ein Feuer das jüdische Kulturzentrum zerstört. Die Studentin Judith Stein (Leonille Wittgenstein) stirbt im Flammeninferno, und schnell richten sich die Ermittlungen auf einen jungen rechten Sympathisanten: Bruno Zumthor, 17 Jahre alt, Sprayer, politisch verirrter Jugendlicher – aber wirklich ein Mörder?
Während die Öffentlichkeit auf schnelle Schuldzuweisung drängt, bleibt Borchert skeptisch. Denn hinter Hass-Graffitis und plakativen Parolen verbergen sich oft komplexere Wahrheiten.
Ein Anwalt, der an seine Grenzen stößt
Borcherts Grundsatz ist klar: Jeder hat das Recht auf die bestmögliche Verteidigung. Doch als Kanzleichefin Dominique Kuster (Ina Paule Klink) die Vertretung des Verdächtigen übernimmt, hadert Borchert wie selten zuvor. Einen mutmaßlichen Rechtsextremen zu verteidigen, der einen antisemitischen Anschlag verübt haben könnte – das bringt sein eigenes moralisches Fundament ins Wanken.

© ARD Degeto Film/Graf Film/Roland Suso Richter
Er weiß: Wenn er diesen Fall annimmt, steht er nicht nur gegen die Öffentlichkeit, sondern auch gegen sich selbst.
Doch seine Zweifel werden von etwas Größerem aufgefangen – von Pflichtgefühl. Von Geschichte. Und von der Begegnung mit Judiths Großmutter, die als Einzige ihrer Familie den Holocaust überlebt hat.
Eine Spur, die tiefer reicht als Hass
Die Ermittlungen führen Borchert über die Rabbinerin Rivka Lehmann zu Marius Fontana, dem wichtigsten Förderer der Einrichtung – ein Mann mit Einfluss und Geheimnissen. Schon bald verdichten sich Hinweise, dass Judith Stein something uncovering wollte, das ihr zum Verhängnis wurde.
Der Fall entwickelt sich zu einer Reise durch kollektive Wunden, familiäre Schatten und einen latenten Rechtsextremismus, der sich hinter gesellschaftlicher Fassade versteckt.
Zürich glänzt dabei nicht – Zürich brennt. Und Borchert steht mitten im Feuer.
Fazit: Ein Fall, der Zürich verändert – und den Zuschauer gleich mit
„Borchert und die Glut des Bösen“ ist kein Krimi zum Abschalten. Es ist ein Film über Verantwortung, Schuld und die Frage, wie weit Rechtsstaatlichkeit reicht, wenn Hass als Brandbeschleuniger wirkt. Wer heute Abend einschaltet, wird belohnt – mit Spannung, Relevanz und einem Borchert, der emotionaler und menschlicher wirkt als je zuvor.

© ARD Degeto Film/Graf Film/Roland Suso Richter
Der Zürich-Krimi: Borchert und die Glut des Bösen
Donnerstag, 11. Dezember 2025, 20:15 Uhr im Ersten
Laufzeit: 88 Minuten
Besetzung
Thomas Borchert – Christian Kohlund
Dominique Kuster – Ina Paule Klink
Marco Furrer – Pierre Kiwitt
Rahel Stein – Lena Rothstein
Rivka Lehmann – Hannah Ley
Marius Fontana – André Szymanski
Sylvia Fontana – Silvina Buchbauer
Bruno Zumthor – Casper von Bülow
Felicitas Zumthor – Barbara Sotelsek
u. v. m.
Stab
Regie: Roland Suso Richter
Buch: Catrin Lüth & Florian Hanig
Musik: Michael Klaukien
Kamera: Max Knauer
Produktion: ARD Degeto / Graf Film / Deutschland 2025



