Der deutsche Leitindex Dax befand sich am Mittwochmittag weiterhin im negativen Bereich. Gegen 12:30 Uhr wurde der Index bei etwa 23.590 Punkten notiert, was einem Rückgang von 0,1 Prozent gegenüber dem Vortag entspricht. An der Spitze der Rangliste der Aktien lagen Siemens Energy, Rheinmetall und Zalando, während Continental, Merck und Brenntag die größten Verluste verzeichneten.
Ein wesentlicher Faktor für die negative Stimmung war die Veröffentlichung des Ifo-Geschäftsklimaindex am Vormittag, der schwächer ausfiel als von Analysten erwartet. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP-Bank-Gruppe, kommentierte die Daten als „ernüchternden Realitätscheck“.
Gitzel erklärte weiter, dass von einer konjunkturellen Erholung derzeit keine Rede sein könne. Die deutsche Exportwirtschaft leide unter zunehmenden Handelskonflikten und geopolitischen Unsicherheiten. Zugleich schwänden die Hoffnungen, dass das angekündigte Infrastrukturprogramm der aktuellen trägen wirtschaftlichen Entwicklung tatsächlich einen entscheidenden Impuls verleihen werde. „Mit dem großen Infrastruktursondervermögen sollte sich die angeschlagene wirtschaftliche Entwicklung wieder zum Besseren wenden. Doch mittlerweile breitet sich Ernüchterung aus“, so Gitzel.
Er prognostizierte, dass es noch einige Zeit dauern werde, bis tatsächlich positive Impulse spürbar seien. Ob diese im kommenden Jahr deutliche Akzente setzen könnten, bleibe fraglich. Hierfür wären auch beschleunigte Genehmigungsverfahren notwendig, da diese aktuell die Umsetzung der Projekte ausbremsten.
Parallel dazu zeigte sich die europäische Gemeinschaftswährung am Mittwochmittag schwächer. Ein Euro wurde für 1,1758 US-Dollar gehandelt, während ein Dollar 0,8505 Euro wert war.
Im Gegensatz dazu stieg der Ölpreis an. Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 12 Uhr deutscher Zeit 68,23 US-Dollar. Dies entsprach einem Anstieg von 60 Cent oder 0,9 Prozent im Vergleich zum Schlusskurs des vorherigen Handelstags.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)