Alarmierung und erste Lage: „Starke Rauchentwicklung sichtbar“
Aufmerksame Bürger hatten die bedrohliche Rauchentwicklung an dem Gebäude in der Ortsdurchfahrt bemerkt und sofort den Notruf gewählt. „Bereits auf der Anfahrt sahen wir eine starke Rauchentwicklung auf der Straßen abgewandten Seite“, schildert Einsatzleiter Jan Schübel von der Feuerwehr Haiterbach die ersten Momente. Die Erleichterung war groß, als klar wurde: Alle sind draußen! „Beim Eintreffen wurden wir informiert, dass sich bereits alle 29 Bewohner der fünf Wohnungen nicht mehr im Gebäude befanden und in Sicherheit gebracht worden waren. Somit konnten wir umgehend mit der Brandbekämpfung beginnen,“ so Schübel weiter.
Blitzschneller Löschangriff von drei Seiten
Unverzüglich drang ein Atemschutztrupp mit einem C-Rohr ins Innere des Gebäudes vor, um den Flammen Einhalt zu gebieten. Gleichzeitig startete ein weiterer Trupp über eine Steckleiter und einen Balkon einen zweiten Löschangriff von der Dachseite. Unterstützung kam von den Kameraden aus Nagold: Die automatisch mitalarmierte Drehleiter begann sofort nach ihrem Eintreffen mit der Brandbekämpfung von oben. „Somit konnten wir nun von drei Stellen umgehend ein weiteres Ausbreiten der Flammen verhindern und hatten in einem frühen Stadium den Brand schnell unter Kontrolle“, erklärt Einsatzleiter Schübel den erfolgreichen Verlauf.
Bild: Markus Fritsch Kreisfeuerwehrverband Calw e.V.
Helden des Alltags: Anwohner retteten Familien
Dass niemand verletzt wurde, ist auch das Verdienst zweier couragierter Bürger. Ein Autofahrer, der zufällig vorbeikam, und ein Anwohner zögerten keine Sekunde. Durch lautes Klingeln und Rufen alarmierten sie die Familien in den fünf Wohnungen und halfen entscheidend dabei, dass alle das Gebäude rechtzeitig verlassen konnten – darunter viele Kleinkinder.
Bürgermeisterin vor Ort: Stadt organisiert Unterkünfte
Bürgermeisterin Kerstin Brenner eilte zum Brandort und dankte den Einsatzkräften für ihr schnelles und professionelles Handeln. Sie zeigte sich erleichtert, dass keine Personen zu Schaden kamen und Schlimmeres verhindert werden konnte. Die Stadt Haiterbach kümmerte sich umgehend um die Unterbringung einiger Familien, da deren Wohnungen vorerst nicht mehr bewohnbar sind.
Großaufgebot im Einsatz: Über 60 Kräfte vor Ort
Insgesamt waren die Feuerwehren aus Haiterbach, Beihingen, Unterschwandorf und Nagold mit 50 Einsatzkräften und 11 Fahrzeugen im Einsatz. Der Rettungsdienst war mit einem Fahrzeug und drei Personen vor Ort, die Bereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes Ortsverein Nagold/Wildberg unterstützte mit zwei Fahrzeugen und zehn Kräften. Zwei speziell geschulte Einsatzkräfte der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) des Landkreises Calw kümmerten sich intensiv um die betroffenen Bewohner.
Hoher Sachschaden – Ermittlungen zur Brandursache laufen
Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Der entstandene Sachschaden wird auf rund 300.000 Euro geschätzt. Während des Großeinsatzes musste die Ortsdurchfahrt von Haiterbach für den Verkehr komplett gesperrt werden. Die Nachlöscharbeiten und die Brandnachschau zogen sich bis tief in die Nacht hin.