Das Bundesverteidigungsministerium plant offenbar, die Bundeswehr mit 200 zusätzlichen „Puma“-Schützenpanzern zu verstärken. Nach einem Bericht des „Focus“ sollen hierfür 4,2 Milliarden Euro investiert werden. Dies geschieht, obwohl die Einsatzbereitschaft der bereits vorhandenen „Puma“-Flotte in der Vergangenheit wiederholt Anlass zur Sorge gab.
Vertrauliche Unterlagen, die dem Bundestag vorliegen, offenbaren, dass von den derzeit 350 „Puma“-Schützenpanzern lediglich 86 als „wenigstens einsatzfähig“ eingestuft werden. Eine geringe Quote, die Fragen zur Effizienz der geplanten Investition aufwirft. Das Ministerium begründet den „Mehrbedarf“ – festgestellt durch Generalinspekteur Carsten Breuer – mit der „aktuellen Sicherheitslage“.
Die Situation verschärfte sich Ende 2022, als bei einer Gefechtsübung alle 18 der damals eingesetzten „Puma“-Panzer ausfielen. Auch der jüngste Konstruktionsstand der Fahrzeuge wird lediglich als „Zwischenmeilenstein auf dem Weg zum Erreichen der vollständigen Einsatzreife“ bezeichnet, was auf weiterhin bestehende technische Herausforderungen hindeutet. Die Notwendigkeit ständiger Nachbesserungen ist ein bekanntes Problem, das die Bedenken nährt.
Sebastian Schäfer, Haushalts- und Verteidigungsexperte der Grünen, äußerte sich irritiert über die Beschaffungspolitik des Ministeriums. Er kritisierte gegenüber dem „Focus“, dass trotz der anhaltend geringen Einsatzbereitschaft der „Puma“-Flotte weitere Schützenpanzer erworben werden sollen, „mit einem Rund-Um-Sorglospaket für die Industrie“. Schäfer betonte, dass die Möglichkeit der uneingeschränkten Schuldenaufnahme für Rüstung die „Industrieträume wahr“ mache. Diese Einschätzung unterstreicht die anhaltende Debatte über die Prioritäten und die Effizienz von Rüstungsbeschaffungen in Deutschland.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)



