Die Union wirft der AfD vor, Auslandsreisen zu missbrauchen und Stimmung gegen Deutschland zu machen. Alexander Hoffmann, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Bundestag und Abgeordneter der Partei, äußerte gegenüber dem „Spiegel“, es sei „mehr als bedenklich, wenn eine Fraktion die Möglichkeit der Auslandsreisen missbraucht, um im Ausland Stimmung gegen Deutschland zu machen“. Er sieht darin ein Kalkül: „Nur wenn die Menschen möglichst viel Destabilisierung erleben, kann die AfD Wahlerfolge feiern.“ Hoffmann räumte ein, dass diese „Anti-Deutschland-Diplomatie“ rechtlich schwer zu stoppen sei, forderte jedoch die Bundestagsverwaltung auf, alle Möglichkeiten zu prüfen, um einen „Missbrauch von Auslandsreisen zu verhindern“.
Knut Abraham (CDU) zeigte sich besorgt und sprach von einem „diabolischen Zusammenwirken von AfD und Trumps MAGA-Leuten“. Er sieht ein gemeinsames Ziel in der Zerstörung der EU. Laut Abraham wolle die MAGA-Bewegung die wirtschaftliche Kraft der EU brechen, während die AfD deren politische Stärke untergrabe. Abraham, von 2011 bis 2015 Abteilungsleiter in der Deutschen Botschaft in Washington und nun Mitglied des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, betonte: „Die AfD bekämpft die EU von innen und MAGA von außen. Das ist eine veritable Bedrohung für die Grundlage unseres Wohlstands und Friedens – die Europäische Union.“
Roderich Kiesewetter (CDU), Obmann im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages und stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgruppe Auswärtiges seiner Fraktion, erklärte, es gehöre zur Strategie der AfD, „unsere Demokratie auszuhöhlen“. Dabei nutze sie die Freiheiten und Mittel der Demokratie. Dass die AfD bei der MAGA-Bewegung der USA versuche, die freiheitlich-demokratische Grundordnung Deutschlands schlechtzureden und das internationale Netzwerk der Rechten auszubauen, bereite ihm große Sorge. Kiesewetter bekräftigte: „Ich bin weiter der Meinung, dass ein Überprüfungsverfahren der Partei sinnvoll ist und unterstütze diese notwendigen Bemühungen.“
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)




