Der aktuelle Public Women-on-Board-Index der Organisation „Frauen in die Aufsichtsräte“ (Fidar) offenbart einen bemerkenswerten Trend: Öffentliche Unternehmen, die den Vorgaben der gesetzlichen Frauenquote unterliegen, übertreffen die Privatwirtschaft deutlich bei der Besetzung von Top-Positionen mit Frauen. Das „Handelsblatt“ berichtete in seiner Donnerstagsausgabe über die Ergebnisse dieser Studie, die einen detaillierten Einblick in die Geschlechterverteilung in Führungsgremien gibt.
Konkret lag der Frauenanteil in den Aufsichtsgremien von insgesamt 259 öffentlichen Unternehmen im Jahr 2025 bei 38,9 Prozent. Im Vergleich dazu erreichten die 179 untersuchten Unternehmen der Privatwirtschaft lediglich einen Frauenanteil von 37 Prozent.
Besonders ausgeprägt ist der Unterschied, wenn man ausschließlich die 101 Beteiligungen des Bundes betrachtet. Hier lag der Anteil der Frauen in den Aufsichtsgremien bei beeindruckenden 41,4 Prozent. Auch in der Position des Aufsichtsratsvorsitzes sind Frauen in öffentlichen Unternehmen stärker vertreten: 27 Prozent der öffentlichen Unternehmen werden von einer Frau in dieser Rolle geführt, während es in der Privatwirtschaft nur 8,9 Prozent sind.
Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) kommentierte die Zahlen als Erfolg der gesetzlichen Quote. Sie betonte: „Besonders die strengen Vorgaben für die Bundesunternehmen haben dazu geführt, dass mehr Frauen in die Aufsichtsgremien und Top-Managementorgane berufen wurden.“ Prien hob hervor, dass die Bundesbeteiligungen „voran“ gingen und „auf dem besten Weg zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern in Führungspositionen“ seien. Der Public Women-on-Board-Index wird vom Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Für die jüngste Ausgabe der Studie analysierte die Initiative Fidar 101 Bundesbeteiligungen sowie 158 Landesbeteiligungen.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

