„Mich hat gestört, dass diese ganzen Gefühle zu wenig Raum bekommen, wenn man in der Kinderwunschbehandlung steckt oder eine Fehlgeburt erlebt. Außerdem merkte ich, wie gut es mir tat, Accounts zu folgen, in denen es um den Kinderwunsch ging“, sagt die 29-Jährige im Interview mit „Apotheken Umschau ELTERN“.
Doch ihre Offenheit brachte auch verletzende Kommentare. Aussagen wie „Wenn die Natur das nicht will, musst du es akzeptieren“ oder „Dann adoptiert doch einfach!“ empfand Adamyan als respektlos: „Tipps implizieren, dass man etwas falsch macht oder nicht genug tut.“
„Undankbar“? Kritik nach der Geburt
Nach Levis Geburt hielt sich Adamyan lange mit persönlichen Einblicken zurück. „Ich habe in den ersten neun Monaten nicht erzählt, dass der Kleine so schlecht schlief und fast jede halbe Stunde aufwachte und gestillt werden wollte. Ich traute mich nicht, das zu teilen. Zu oft hieß es, ich sei undankbar – ich hätte schließlich endlich ein Kind und solle mich nicht beschweren.“
Trotz aller Erschöpfung betont sie, wie dankbar sie für ihren Sohn ist. Er habe ihr Geduld gelehrt.
Gesundheit bleibt oft auf der Strecke
Neben der Mutterschaft muss Adamyan mit den chronischen Erkrankungen Endometriose und Adenomyose leben. „Früher habe ich gemacht, was mir guttat, wenn ich Schmerzen hatte – liegen oder Podcast hören. Das geht mit kleinem Kind nicht“, sagt sie. Ihre eigenen Bedürfnisse stellt sie aktuell oft hinten an.
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