In Mannheim und im Rhein-Neckar-Kreis werden jetzt weitreichende Sperrzonen errichtet. Für Schweinehalter, Jäger und Spaziergänger ändert sich einiges. Was bedeuten die neuen Regeln? Welche Folgen hat die drohende Seuche für Landwirte und Verbraucher? Und wie kann jeder Einzelne helfen, die Ausbreitung zu stoppen?
Sperrzonen sollen Virus in Schach halten
Um die Ausbreitung der ASP einzudämmen, haben die Behörden zwei Arten von Sperrzonen festgelegt:
Die Sperrzone II gilt als „infizierte Zone“. Hier gelten die härtesten Auflagen:
- Zeitlich begrenzte Jagdverbote werden verhängt
- Alle toten Wildschweine müssen geborgen und untersucht werden
- Die land- und forstwirtschaftliche Nutzung kann eingeschränkt werden
- Zäune können errichtet werden, um Wildschweine aufzuhalten
- Schweinehaltende Betriebe unterliegen strengen Biosicherheitsmaßnahmen
Die Sperrzone I dient als Pufferzone. Auch hier gibt es Kontrollen und Einschränkungen, aber in abgemilderter Form. Die genaue Größe und Ausdehnung der Zonen wird je nach Seuchenlage angepasst.
Spürhunde als Geheimwaffe gegen die Seuche
Im Kampf gegen die ASP setzt Baden-Württemberg auf eine besondere Taktik: Speziell ausgebildete Suchhunde. Im vergangenen Jahr wurden fast 300 Hunde-Teams trainiert, um infizierte Wildschweinkadaver aufzuspüren. „Damit setzt das Land bundesweit Maßstäbe in der effektiven Seuchenbekämpfung“, betont Landwirtschaftsminister Peter Hauk. Die Vierbeiner leisten schon jetzt wertvolle Dienste im benachbarten Hessen. Ihre Arbeit könnte entscheidend sein, um einen Ausbruch in Baden-Württemberg frühzeitig zu erkennen und einzudämmen.
Urlauber und Lkw-Fahrer in der Pflicht
Auch Bürger können einen wichtigen Beitrag leisten, um die Ausbreitung der ASP zu verhindern. Besonders Urlauber und Lkw-Fahrer sind jetzt gefordert. Minister Hauk appelliert eindringlich: „Lassen Sie bitte keine Lebensmittel- und Speisereste beim Wandern oder dem Aufenthalt in der Natur zurück.“ Stattdessen gehören Essensreste in gut verschließbare Mülleimer oder sollten wieder mit nach Hause genommen werden. Denn schon kleinste kontaminierte Wurstreste können die Seuche übertragen, wenn sie von Wildschweinen gefressen werden.
Schweinehalter in höchster Alarmbereitschaft
Für Schweinehalter wird die Lage zunehmend ernst. Sie müssen jetzt verstärkt auf Hygiene und Sicherheit in ihren Ställen achten. Das Land bietet kostenlose Beratungen durch den Schweinegesundheitsdienst an. „Ich appelliere an die Schweinehalter, von diesem Angebot regen Gebrauch zu machen“, so Minister Hauk. Auch Jäger sind besonders gefordert: Sie sollen vermehrt Wildschweine erlegen, um die Bestände zu reduzieren. Zudem müssen sie besonders aufmerksam nach Kadavern im Wald Ausschau halten.
Weitreichende Folgen für Landwirtschaft und Verbraucher
Die ASP ist für Menschen zwar ungefährlich, bedroht aber die Schweinehaltung massiv. Ein Ausbruch hätte weitreichende wirtschaftliche Folgen:
- Betroffene Betriebe müssten alle Schweine keulen
- Exportstopps für Schweinefleisch drohen
- Preise für Schweinefleisch könnten stark schwanken
Die Behörden setzen alles daran, einen Ausbruch in Baden-Württemberg zu verhindern. Ob die Schutzmaßnahmen Erfolg haben, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Klar ist: Im Kampf gegen die ASP ist jeder Einzelne gefragt.