Alle zwei Minuten ein Wildunfall

Achtung, Wildwechsel! Zeitumstellung erhöht Unfallrisiko – Über 750 Wildunfälle täglich!

Mit der Zeitumstellung am 27. Oktober setzt die Dämmerung früher ein, und Autofahrer sind vermehrt in der Dunkelheit unterwegs. Das Risiko für Wildunfälle steigt dramatisch. Die ADAC Autoversicherung warnt: Alle zwei Minuten ereignet sich in Deutschland ein Wildunfall. Besonders im Feierabendverkehr müssen Autofahrer in Wald- und Feldnähe besonders vorsichtig sein. Wie können sich Autofahrer schützen, und was tun, wenn es zum Ernstfall kommt?
Achtung, Wildwechsel! Zeitumstellung erhöht Unfallrisiko – Über 750 Wildunfälle täglich!
Achtung, Wildwechsel! Zeitumstellung erhöht Unfallrisiko – Über 750 Wildunfälle täglich!
Foto: benjaminnolte – stock.adobe.com

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Über 280.000 Wildunfälle im Jahr – So schützen Sie sich

Jeden Tag kollidieren über 750 Fahrzeuge mit Wildtieren, wie aus der Wildunfall-Statistik des Gesamtverbandes der Versicherer (GDV) hervorgeht. Im Jahr 2023 wurden insgesamt über 280.000 Unfälle mit Wild gemeldet. Besonders betroffen sind die Monate April, Mai sowie Oktober bis Dezember, in denen vermehrt unterwegs sind. Rehe sind in fast jedem zweiten Wildunfall verwickelt, doch auch Füchse und Dachse stellen eine Gefahr dar.

Rehe am stärksten gefährdet: Wildtiere zur Dämmerung besonders aktiv

Vor allem in den frühen Abendstunden sind Wildtiere auf Futtersuche und überqueren Straßen – besonders in Wald- und Feldgebieten. Rehe sind am häufigsten betroffen, was sie zum größten Risiko für Autofahrer macht. Doch auch andere Wildtiere wie Füchse und Dachse sind in ländlichen Regionen gefährlich. Wer in diesen Zonen unterwegs ist, sollte die Geschwindigkeit verringern und bremsbereit sein. Achten Sie auch auf Nachzügler!

Wildwechsel: Re springt über die Straße
Foto: ©/Birgit Kuhn

Müdigkeit nach „Zeitraub“ verschärft Risiko

Die gefährliche Kombination aus erhöhter Wildaktivität und der Müdigkeit vieler Pendler nach dem „Zeitraub“ der Umstellung macht Wildunfälle wahrscheinlicher. Schon eine leicht verringerte Reaktionszeit kann den Bremsweg drastisch verlängern – mit fatalen Folgen bei plötzlichem Wildwechsel.

Kosten und Versicherungsschutz: So teuer werden Wildunfälle

Die Kosten eines Wildunfalls können schnell explodieren. Eine Teil- oder Vollkaskoversicherung deckt solche Schäden ab, doch ohne Versicherungsschutz wird es teuer: Im Schnitt belaufen sich die Kosten auf rund 3500 Euro pro . Bei 20 Prozent der Unfälle sind die Schäden sogar noch höher – über 5000 Euro. Seit 2019 sind die Reparaturkosten aufgrund steigender Ersatzteilpreise und Werkstattlöhne deutlich gestiegen.

ADAC Tipps für Autofahrer: So lassen sich Wildunfälle vermeiden

Um Wildunfälle zu vermeiden, sollten Autofahrer in der Dämmerung besonders vorausschauend fahren. In Waldgebieten und an Feldrändern sollte die Geschwindigkeit reduziert und das Fernlicht abgeblendet werden, wenn Tiere in Sicht kommen. Risikoreiche Ausweichmanöver sind zu vermeiden – ein Zusammenstoß mit einem Baum oder einem anderen Fahrzeug ist meist gefährlicher als die Kollision mit einem Wildtier.

  • Vorausschauend fahren: In der Morgen- und Abenddämmerung, bei Nacht und bei Nebel ist die Unfallgefahr besonders hoch
  • Gefahrenzonen kennen: In Waldabschnitten und an Wald- und Feldrändern Geschwindigkeit verringern und bremsbereit sein
  • Wenn Wild auftaucht: Fernlicht abblenden, hupen und deutlich langsamer werden oder ganz abbremsen. Auch auf Nachzügler-Tiere achten.
  • Keine riskanten Ausweichmanöver: Der Zusammenstoß mit einem anderen Auto oder einem Baum ist in der Regel gefährlicher als die Kollision mit einem Tier.

Was ist nach einem Wildunfall zu tun?

  • Unfallstelle sichern: Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anziehen und Warndreieck aufstellen.
  • Polizei rufen: Rufnummer 110 wählen und Standort durchgeben. Die Polizei verständigt üblicherweise auch den zuständigen Jäger oder Förster.
  • Abstand halten: Verletzte Tiere niemals anfassen, sie könnten sich wehren. Flüchtet ein verletztes Tier, ist das zu melden.
  • Folgeunfälle verhindern: Muss ein totes Tier an den Randstreifen gezogen werden, sind dafür Handschuhe erforderlich (Infektionsrisiko vermeiden).
  • Wildschaden dokumentieren: Fotos vom Schaden am Fahrzeug und vom Tier machen. Von Polizei oder Jäger Wildschadenbescheinigung ausstellen lassen.

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