Google droht Milliardenstrafe

EU nimmt Google ins Visier – Verdacht auf Missbrauch fremder Web-Inhalte für KI-Training: Milliardenstrafe möglich

EU nimmt Google ins Visier – Verdacht auf Missbrauch fremder Web-Inhalte für KI-Training: Milliardenstrafe möglich
Foto: © wolterke / stock.adobe.com
Die Europäische Kommission hat ein Kartellverfahren gegen Google eröffnet. Der Verdacht: Der Konzern soll Inhalte von Webseiten und YouTube-Videos für seine KI-Dienste genutzt haben – ohne Zustimmung oder Vergütung.
Anzeige

Im Fokus stehen dabei die neuen Google-Funktionen „AI Overviews“ und „AI Mode“. Sie zeigen KI-Antworten direkt in den Suchergebnissen oder liefern Nutzern eine Chat-ähnliche Interaktion. Nach Angaben der Kommission könnten diese Antworten auf Inhalten basieren, die Google ohne faire Bedingungen oder Bezahlung von Publishern übernommen hat.

Auch auf YouTube sehen die Ermittler mögliche Verstöße: Wer dort Videos hochlädt, erteilt Google automatisch die Rechte, das Material für KI-Trainings zu verwenden. Eine faire Entlohnung gibt es nicht – und Konkurrenten dürfen die Inhalte nicht nutzen.

Ribera warnt vor Machtmissbrauch

Teresa Ribera, Exekutiv-Vizepräsidentin für Clean, Just and Competitive Transition, erklärte:

„Eine freie und demokratische Gesellschaft hängt von vielfältigen Medien, offenem Zugang zu Informationen und einer lebendigen kreativen Landschaft ab. Diese Werte stehen im Zentrum dessen, was wir als Europäer sind. Künstliche Intelligenz bringt bemerkenswerte Innovationen und viele Vorteile für Menschen und Unternehmen in ganz Europa, doch dieser Fortschritt darf nicht auf Kosten der Prinzipien gehen, die im Herzen unserer Gesellschaften stehen. Deshalb untersuchen wir, ob Google unfaire Bedingungen gegenüber Verlagen und Inhaltserstellern auferlegt hat und dabei Entwickler konkurrierender KI-Modelle benachteiligt – in Verletzung der EU-Wettbewerbsregeln.“

Ribera betonte damit die Bedeutung offener Medienvielfalt und fairer Wettbewerbsbedingungen im KI-Zeitalter.

Möglicher Verstoß gegen EU-Recht

Sollte sich der Verdacht bestätigen, hätte Google womöglich gegen Artikel 102 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) verstoßen – dieser verbietet den Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung.

Die Untersuchung läuft unter der Fallnummer AT.40983. Einen festen Zeitrahmen gibt es nicht, doch die Kommission will das Verfahren „mit hoher Priorität“ vorantreiben.

Was auf dem Spiel steht:

Für Google könnte es teuer werden – bei nachgewiesenem Missbrauch drohen Strafzahlungen in Milliardenhöhe. Zugleich sendet der Fall ein deutliches Signal: KI-Innovationen dürfen nicht auf Kosten von Urhebern und fairer Konkurrenz gehen.

Bleibt abzuwarten, ob Brüssel auch gegen andere KI-Giganten vorgeht

Noch ist offen, ob sich die Ermittlungen der EU-Kommission ausschließlich auf Google beschränken werden. In Brüssel wird bereits diskutiert, ob ähnliche Fragen auch an andere Anbieter gestellt werden müssen – etwa an OpenAI, den Entwickler von ChatGPT, oder andere große KI-Unternehmen, die auf Daten aus dem Internet zugreifen.

Denn der Kern der Untersuchung betrifft ein Grundsatzproblem: Wer darf welche Inhalte für Künstliche Intelligenz nutzen – und zu welchen Bedingungen? Sollten sich die Vorwürfe gegen Google erhärten, könnte das Verfahren als Blaupause dienen – und den Druck auf weitere Akteure der KI-Branche erhöhen.

Roderich Kiesewetter kritisiert aktuelle Ukraine-Verhandlungen scharf – „Nur Russland nützt das“
Verhandlungen als unklug bewertet

Roderich Kiesewetter kritisiert aktuelle Ukraine-Verhandlungen scharf – „Nur Russland nützt das“

Verdi-Chef verteidigt Lohnforderung: Sieben Prozent und Streikbereitschaft im öffentlichen Dienst der Länder
Tarifrunde im Öffentlichen Dienst

Verdi-Chef verteidigt Lohnforderung: Sieben Prozent und Streikbereitschaft im öffentlichen Dienst der Länder

Haushaltspolitiker sehen Probleme bei Kontrolle von Bundeswehr-Beschaffungen in Milliardenhöhe
Kontrolle Bundeswehr-Beschaffungen unter Druck

Haushaltspolitiker sehen Probleme bei Kontrolle von Bundeswehr-Beschaffungen in Milliardenhöhe

Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) wehrt sich gegen parteiinterne Vorwürfe
Frei wehrt sich gegen Kritik

Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) wehrt sich gegen parteiinterne Vorwürfe

Bundeswehr: Generalmajor Stahl fordert 48-Stunden-Woche
Bundeswehr-General plädiert

Bundeswehr: Generalmajor Stahl fordert 48-Stunden-Woche

Berlin: Spahn widerspricht Kassen bei Zusatzbeitrag 2026
Sparen im Fokus

Berlin: Spahn widerspricht Kassen bei Zusatzbeitrag 2026

Merkel: Erwarte „große Schlacht“ mit USA

Merkel: Erwarte „große Schlacht“ mit USA

Thüringen: AfD erreicht neuen Rekordwert

Thüringen: AfD erreicht neuen Rekordwert

Söder attackiert EU-Plan zum Verbrenner-Aus

Söder attackiert EU-Plan zum Verbrenner-Aus

Karius auf Wolke 7! Glamour-Paar im Babyfieber
Im Video

Karius auf Wolke 7! Glamour-Paar im Babyfieber

Spiel Highlights zu Rhein-Neckar Löwen – VfL Gummersbach
Im Video

Spiel Highlights zu Rhein-Neckar Löwen – VfL Gummersbach

Darts-WM legt los: Merk furios, Littler souverän
Im Video

Darts-WM legt los: Merk furios, Littler souverän