Die Debatte um den Schutz Minderjähriger im digitalen Raum nimmt weiter Fahrt auf. Laut einer Erhebung unter 1.306 Wahlberechtigten, die Infratest von Montag bis Mittwoch dieser Woche für den „ARD-Deutschlandtrend“ durchführte, sprechen sich 64 Prozent der Befragten dafür aus, ein Mindestalter von 13 Jahren für die Nutzung relevanter Online-Dienste festzulegen. Ein weiterer signifikanter Anteil von 19 Prozent der Befragten geht diese vorgeschlagene Altersgrenze sogar nicht weit genug, während lediglich 14 Prozent sie als zu weitreichend empfinden.
Diese Ergebnisse reihen sich ein in die jüngsten Entwicklungen auf europäischer Ebene. Ende November hatte sich das EU-Parlament ebenfalls mehrheitlich für die Einführung eines Mindestalters ausgesprochen. Dabei war die Regelung so konzipiert, dass die Nutzung erst ab 13 Jahren erlaubt sein soll, selbst wenn Eltern einer früheren Nutzung zustimmen würden. Dies unterstreicht die Tendenz, den Jugendschutz im digitalen Bereich zu verstärken und einheitliche Standards zu schaffen.
Auffallend ist die breite Akzeptanz der Maßnahme quer durch alle demografischen Schichten. Bei den 18- bis 34-Jährigen findet die Idee eines Mindestalters von 13 Jahren ebenso viel Zuspruch (66 Prozent) wie bei den über 65-Jährigen (65 Prozent). Dies deutet auf ein generationenübergreifendes Bewusstsein für die potenziellen Risiken einer zu frühen oder unbegleiteten Nutzung digitaler Plattformen hin.
Auch politisch gibt es eine bemerkenswerte Einigkeit. Anhänger aller im Bundestag vertretenen Parteien zeigen hohe Zustimmungsraten für die Einführung eines solchen Mindestalters. So befürworten 70 Prozent der Linke-Wähler, 69 Prozent der SPD-Wähler, 65 Prozent der Unions-Wähler, 63 Prozent der Grünen-Wähler und 61 Prozent der AfD-Wähler die Maßnahme. Diese parteiübergreifende Unterstützung unterstreicht den hohen Stellenwert, den dem Jugendschutz im digitalen Raum beigemessen wird.


