Kosten und Auswirkungen analysiert

Berlin: Industriestrompreis könnte Milliarden kosten

Berlin: Industriestrompreis könnte Milliarden kosten
Stahlproduktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
Ein von der Dena entwickeltes Konzept für den geplanten Industriestrompreis in Deutschland hat nun erste Kostenschätzungen ergeben. Energieintensive Betriebe sollen demnach von vergünstigtem Strom profitieren.
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BERLIN. Die bundeseigene „Deutsche Energieagentur“ (Dena) hat in Zusammenarbeit mit den Think Tanks Epico Klima-Innovation und Agora Energiewende ein Konzept für den von der Bundesregierung geplanten Industriestrompreis vorgelegt. Dieses Konzept, über das das „Handelsblatt“ berichtete, schlägt vor, energieintensive Unternehmen so zu unterstützen, dass diese einen Industriestrompreis von fünf Cent je Kilowattstunde für die Hälfte ihres individuellen Stromverbrauchs erhalten.

Konzeptdetails und Kostenabschätzung

Für die Auswahl der begünstigten Unternehmen soll die „Kuebll-Liste“ der EU herangezogen werden. Diese Liste umfasst Betriebe mit hohem Strombedarf und intensivem internationalen Wettbewerb. In Deutschland betrifft dies rund 2.000 Unternehmen mit einem jährlichen Gesamtstromverbrauch von etwa 100 Terawattstunden. Nach Berechnungen von Dena, Epico und Agora würde der Industriestrompreis in diesem Fall dem Bund Kosten von 1,5 Milliarden Euro verursachen. Da der Industriestrompreis nach EU-Beihilferecht lediglich für drei Jahre gelten darf, addieren sich die Gesamtkosten somit auf 4,5 Milliarden Euro.

Die Allianz betont, dass ein wettbewerbsfähiger Industriestrompreis mittelfristig nur durch begleitende strukturelle Verbesserungen realisierbar sei. Bernd Weber, Gründer von Epico, äußerte gegenüber der Zeitung, dass der Industriestrompreis zwar „wie ein Schmerzmittel“ wirke, jedoch nicht die grundlegenden Ursachen für die Abwanderung von Investitionen heilen würde. Das Konzeptpapier schlägt daher weitere Maßnahmen vor, darunter die Stärkung von Direktverträgen (Power Purchase Agreements, PPA) zwischen Unternehmen und Betreibern erneuerbarer Energien, beispielsweise durch Investitionsgarantien, sowie die Beibehaltung der Ausbaugeschwindigkeit der erneuerbaren Energien.

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) kündigte am Montag den Start des Industriestrompreises für den 1. Januar 2026 an. Die Verhandlungen befänden sich hierbei „in den letzten Zügen“.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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