Damit aus dem Traum kein Albtraum wird, erklärt Lisa Götz, Produktexpertin bei TÜV SÜD, worauf Sie wirklich achten müssen – von der Auswahl des richtigen Modells bis zum sicheren Betrieb.
Fehler 1: Die Leistung ignorieren – „Größer ist nicht immer besser“
Der häufigste Fehler passiert schon vor dem Kauf: Es wird das falsche Modell für den eigenen Garten gewählt. „Besonders wichtig ist, dass die Mähleistung zum Garten passt“, betont Lisa Götz.
- Flächenleistung: Kaufen Sie kein Gerät, das für 300 m² ausgelegt ist, wenn Ihr Garten 800 m² misst. Der Roboter wäre im Dauerstress, der Akku würde leiden und das Ergebnis unbefriedigend sein.
- Steigfähigkeit: Haben Sie einen Garten am Hang? Dann ist die maximale Steigfähigkeit in Prozent die entscheidende Kennzahl. Modelle mit griffigen Profilrädern sind hier klar im Vorteil.
- Akkulaufzeit: Bei sehr großen oder komplexen Gärten ist eine lange Akkulaufzeit essenziell, damit der Roboter seine Runden ohne ständige Ladepausen schafft.
Fehler 2: Die Sicherheit von Kindern und Haustieren unterschätzen
Ein Mähroboter ist kein Spielzeug. Seine scharfen Messer können schwere Verletzungen verursachen. Moderne Geräte haben zwar wichtige Sicherheitsfunktionen, doch die allein reichen nicht aus.
„Zu den wichtigsten Standards zählen Hebe- und Neigungssensoren“, so die TÜV SÜD-Expertin. „Wird das Gerät angehoben oder kippt zur Seite, müssen die Messer sofort stoppen.“ Ein Not-Aus-Schalter und eine Hinderniserkennung sind ebenfalls Pflicht.
Der wichtigste Grundsatz lautet jedoch: Lassen Sie den Mähroboter niemals unbeaufsichtigt laufen, wenn sich kleine Kinder oder Haustiere im Garten aufhalten. Ihre unvorhersehbaren Bewegungen stellen ein enormes Risiko dar. Bei der Laborprüfung ist die sogenannte „Kinderfußprüfung“ eine der kritischsten Tests, die zeigt, wie schnell das Gerät bei Kontakt wirklich abschaltet. Achten Sie auf Prüfzeichen wie das GS-Zeichen oder das blaue Oktagon von TÜV SÜD, die diese Sicherheit bestätigen.
Fehler 3: Nachts mähen – Eine Todesfalle für Igel
Viele Besitzer programmieren ihren Roboter für die Nacht, um tagsüber einen ungestörten Garten zu haben. Das ist ein fataler Fehler mit tödlichen Folgen für die Tierwelt.
Mähen Sie niemals in der Dämmerung oder nachts!
Zu dieser Zeit sind Igel und andere Kleintiere aktiv. Besonders junge Igel rollen sich bei Gefahr instinktiv zusammen, anstatt zu fliehen. Der Mähroboter erkennt sie dann nicht als Hindernis, fährt über sie hinweg und verletzt sie schwer oder tödlich. Tierschutz beginnt im eigenen Garten – programmieren Sie Ihren Helfer ausschließlich für den Tag.
Fehler 4: Die Installation und Wartung auf die leichte Schulter nehmen
Die beste Technik nützt nichts, wenn die Einrichtung schlampig ist. Es gibt zwei gängige Systeme:
- Modelle mit GPS (ohne Draht): Diese sind modern und flexibel. Sie werden einmal per App an den Grenzen des Gartens entlanggeführt und speichern diese Daten. Sperrzonen für Blumenbeete lassen sich einfach einrichten. Wichtig: Die Ladestation, die als Brücke dient, benötigt eine stabile WLAN-Verbindung zum Router. Prüfen Sie das vor der Platzierung!
- Modelle mit Begrenzungsdraht: Sie sind günstiger und unabhängig von Funksignalen, aber die Installation ist aufwendiger und Änderungen sind mühsam.
Egal welches System: Eine regelmäßige Wartung ist für eine lange Lebensdauer unerlässlich. Entfernen Sie Grasreste von Gehäuse und Sensoren und ersetzen Sie die kleinen Messer mehrmals pro Saison. Im Sinne der Nachhaltigkeit sollten Sie zudem auf eine gute Verfügbarkeit von Ersatzteilen und einen austauschbaren Akku achten.
Fehler 5: An unzertifizierter Technik sparen
Der Markt ist voll von günstigen Angeboten, doch gerade bei der Sicherheit sollten Sie keine Kompromisse machen. Prüfzeichen bieten eine verlässliche Orientierung.
„Wir prüfen Mähroboter neben der Sicherheit für Kinder unter anderem auf elektrische Sicherheit, mechanische Stabilität, Schutz gegen Schnittverletzungen und Witterungsbeständigkeit“, erklärt Götz. Das GS-Zeichen für „Geprüfte Sicherheit“ und das blaue TÜV SÜD-Oktagon signalisieren, dass ein Produkt diese strengen Tests bestanden hat. Eine verständliche Gebrauchsanleitung gehört ebenfalls dazu – denn nur so lassen sich Fehler von Anfang an vermeiden.
Wer diese Punkte beachtet, investiert nicht nur in einen praktischen Gartenhelfer, sondern auch in Sicherheit, Langlebigkeit und den Schutz von Familie und Tierwelt.