Die deutsche Wirtschaft fordert eine Neuausrichtung der Hilfsgelder für die Ukraine. Laut Michael Harms, Geschäftsführer des Ost-Ausschusses, sollte ein signifikanter Teil der Unterstützung an die Beteiligung deutscher Firmen an Aufträgen für den Wiederaufbau geknüpft werden. Er kritisiert, dass bei der Vergabe von Aufträgen aktuell oft chinesische, indische und türkische Unternehmen den Zuschlag erhalten, da vorrangig der Preis ausschlaggebend sei.
Forderungen für den Wiederaufbau
Die stärkere Einbindung deutscher Unternehmen ist eine von drei Kernforderungen, die anlässlich des 8. Deutsch-Ukrainischen Wirtschaftsforums in Berlin formuliert wurden. Neben der Lieferbindung der Hilfen fordert Harms eine 100-prozentige Bundesdeckung für Handelsgeschäfte. Derzeitige Selbstbehalte privater Banken von drei bis fünf Prozent seien zwar gering, aber Banken könnten diese Kredite nicht in ihren Büchern führen und müssten sie sofort abschreiben, was die Finanzierung erschwere.
Die dritte Forderung betrifft transparentere Ausschreibungsverfahren in der Ukraine. Viele deutsche Unternehmen beklagten sich über mangelnde Transparenz. Deutschland besitze den nötigen Einfluss, um hier positiv auf die ukrainischen Behörden einzuwirken.
Erfolgreiche Wirtschaftsbeziehungen
Trotz der Forderungen betont Harms die positiven Entwicklungen in den Wirtschaftsbeziehungen zur Ukraine. Die Handelsbeziehungen hätten sich beeindruckend entwickelt, mit einem Wachstum der deutschen Exporte in die Ukraine um 14 Prozent bis Oktober 2025. Dieses Wachstum erstreckt sich auch auf zivile Güter und sei somit nicht nur auf Rüstungslieferungen zurückzuführen.
(Mit Material der der dts Nachrichtenagentur erstellt)




