Kürzere Vollzeit für mehr Teilhabe

Universität Duisburg-Essen: Forscher plädieren für kürzeren Vollzeitstandard

Im Fokus der aktuellen Arbeitswelt steht die Diskussion um die Wochenarbeitszeit. Eine Studie der Universität Duisburg-Essen offenbart, dass die durchschnittliche Arbeitszeit sinkt, während die Erwerbstätigkeit zunimmt. Dieser Trend wirft Fragen nach der Gestaltung zukünftiger Arbeitsmodelle auf und befeuert die Debatte um einen verkürzten Vollzeitstandard.
Universität Duisburg-Essen: Forscher plädieren für kürzeren Vollzeitstandard
Universität Duisburg-Essen: Forscher plädieren für kürzeren Vollzeitstandard
Büros (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit in hat einen neuen Tiefstwert erreicht. Wie das Institut Arbeit und Qualifikation der Duisburg-Essen am Mittwoch mitteilte, sank diese auf nur noch 34,6 Stunden. Bemerkenswert ist, dass diese Entwicklung einhergeht mit einem Höchststand an Erwerbstätigen seit der Wiedervereinigung. Die Gesamtzahl der 2023 geleisteten Arbeitsstunden summierte sich auf beeindruckende 54.592 Millionen Stunden, was einen neuen Rekord darstellt.

Die Verringerung der Arbeitszeit ist insbesondere bei Männern zu beobachten. Sie arbeiten heute durchschnittlich 1,1 Stunden weniger als noch im Jahr 2012. Parallel dazu hat sich der Anteil der Teilzeitarbeit deutlich erhöht, von 27,2 auf 30,9 Prozent. Diese Entwicklung betrifft zunehmend auch demografische Gruppen, die bisher weniger mit Teilzeitarbeit in Verbindung gebracht wurden, darunter Väter, Hochqualifizierte und jüngere Beschäftigte ohne Kinderbetreuungspflichten.

Angesichts dieser Veränderungen plädiert die Arbeitssoziologin Angelika Kümmerling für die Einführung eines verkürzten Vollzeitstandards. Sie argumentiert, dass ein solches Modell den Zugang zum für eine breitere Bevölkerungsschicht erleichtern würde. Die Wissenschaftlerin ist davon überzeugt, dass die gestiegene Anzahl an Erwerbstätigen die individuellen kürzeren Arbeitszeiten kompensieren und somit die Produktivität und wirtschaftliche Stärke Deutschlands erhalten könnte.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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