Viele Menschen in Deutschland empfinden Falschnachrichten in sozialen Medien als Gefahr für die Demokratie. Dies ist ein zentrales Ergebnis einer Studie des Vodafone Instituts, die kürzlich veröffentlicht wurde. Demnach äußerten 42 Prozent der Befragten in Deutschland entsprechende Bedenken. Die Umfrage, die europaweit über 12.000 Personen umfasste, verdeutlicht die weit verbreitete Sorge vor Desinformationen, insbesondere in Zeiten von Wahlen.
Ein signifikanter Anteil der Deutschen, nahezu jeder Vierte (24 Prozent), gab an, in den letzten Monaten häufiger auf sogenannte Fake News gestoßen zu sein. Parallel dazu zeigt die Studie eine interessante Entwicklung: Das Vertrauen in redaktionelle Medien scheint wieder zu wachsen. Für 53 Prozent der Befragten gewinnt die klassische Berichterstattung an Bedeutung, was ihren Stellenwert als vertrauenswürdige Informationsquelle unterstreicht.
Im Hinblick auf Schutzmaßnahmen gegen Falschinformationen werden verschiedene Ansätze favorisiert. Neben traditionellen Medien (45 Prozent) sehen viele Befragte auch großes Potenzial in KI-Detektoren (43 Prozent) sowie in einer verstärkten staatlichen Regulierung (41 Prozent). Diese Ergebnisse spiegeln den Wunsch nach vielseitigen Lösungen im Kampf gegen Desinformation wider.
Die Rolle Künstlicher Intelligenz wird dabei ambivalent betrachtet. Nur 33 Prozent der Deutschen sehen im Einsatz von KI mehr Vorteile als Nachteile für die Demokratie. Im Gegensatz dazu bewerten 42 Prozent KI-generierte Inhalte sogar als Bedrohung. Dies deutet auf eine gewisse Skepsis gegenüber den potenziellen Auswirkungen von KI auf die demokratische Meinungsbildung hin.
Die Studie offenbart zudem eine geringe Zufriedenheit mit der praktischen Umsetzung der Demokratie in Deutschland. Lediglich 25 Prozent der Deutschen sind sehr zufrieden damit, wie die Demokratie aktuell funktioniert. Dies könnte ein Indikator für eine breitere Diskussion über die Resilienz demokratischer Systeme in Zeiten digitaler Herausforderungen sein.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)



