Stefan Wolf, Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, tritt mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurück, obwohl seine reguläre Amtszeit noch bis Juni nächsten Jahres gelaufen wäre. Seine Entscheidung begründete Wolf im „Handelsblatt“ (Mittwochsausgabe) mit der bevorstehenden und voraussichtlich sehr herausfordernden Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie.
„Meine Nachfolgerin oder mein Nachfolger sollte sich an den Vorbereitungen von Anfang an beteiligen können und nicht erst im Juni 2026 einsteigen, wenn ich regulär aus dem Amt scheide“, erklärte Wolf. Obwohl die offiziellen Metalltarifverhandlungen erst im September 2026 beginnen, gebe es bereits im Vorfeld zahlreiche Gespräche, bei denen der neue Amtsinhaber mit der nötigen Autorität gegenüber der IG Metall auftreten müsse.
Ein laufendes Strafverfahren gegen ihn habe nach eigenen Angaben bei dieser Entscheidung keine Rolle gespielt. Wolf wird vorgeworfen, eine Haushaltshilfe schwarz beschäftigt zu haben. Die Staatsanwaltschaft Tübingen hatte im Mai einen Strafbefehl beantragt. Wolf betonte, dass das Verfahren bereits seit drei Jahren andauere und er keine Kenntnis über den möglichen Abschluss habe. Die Akte befinde sich weiterhin beim Amtsgericht Bad Urach.
Bereits bei seiner Wiederwahl im Jahr 2024 hatte Wolf die Entscheidung getroffen, dass dies seine letzte Amtszeit sein würde. „Ich mache das ehrenamtliche Geschäft jetzt seit mehr als 20 Jahren und es hat mir auch Spaß gemacht“, so der Gesamtmetall-Präsident. „Aber irgendwann ist es genug.“
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)