Taschengeld in der digitalen Welt
Süßigkeiten, Apps, Kinotickets oder Online-Games – für Kinder ist Geld längst digital. Mit einem Klick ist der Einkauf erledigt, oft ohne zu wissen, wie viel das alles wirklich kostet. Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) warnt: Diese Umgebung macht finanzielle Bildung wichtiger denn je. In seiner neuen Expertise „Taschengeld und Gelderziehung“ legt das Institut aktuelle Richtwerte fest – und erklärt, wie Eltern ihren Kindern den richtigen Umgang mit Geld beibringen können.
So viel Taschengeld empfiehlt das DJI 2025
Die neuen Beträge orientieren sich am Alter – und daran, was Kinder selbstständig entscheiden können.
Empfohlene Taschengeldbeträge:
- Unter 6 Jahre: 1–2 Euro pro Woche
- 6–7 Jahre: 2–3 Euro pro Woche
- 8–9 Jahre: 3–4 Euro pro Woche
- 10–11 Jahre: 15–25 Euro pro Monat
- 12–13 Jahre: 20–30 Euro pro Monat
- 14–15 Jahre: 25–45 Euro pro Monat
- 16–17 Jahre: 40–60 Euro pro Monat
- Ab 18 Jahre: 55–75 Euro pro Monat
Mehr als nur „Geld zum Ausgeben“
Taschengeld ist kein Geschenk – es ist eine Lernhilfe. „Der pädagogische Sinn liegt nicht im ‚Geld zum Ausgeben‘, sondern in wiederkehrenden Übungssituationen, in denen Kinder ein begrenztes Budget planen und zwischen Wünschen und Notwendigem abwägen“, erklärt Dr. Alexandra Langmeyer-Tornier, Leiterin der DJI-Fachgruppe „Lebenslagen und Lebenswelten von Kindern“.
Eltern sollten daher regelmäßig über Geld sprechen, Vorbild sein – und Kinder selbst entscheiden lassen.
Ab 12 Jahren: Das eigene Budgetgeld
Ab 12 Jahren raten die DJI-Expertinnen zu einem zusätzlichen Budgetgeld – zweckgebunden für Kleidung, Freizeit oder Schulbedarf. So lernen Jugendliche, größere Summen zu verwalten. Ein eigenes Konto sei sinnvoll, um bargeldlose Zahlungen zu üben.
Das Ziel: mehr Selbstständigkeit und Sicherheit im Umgang mit Geld – bevor das Erwachsenenleben beginnt.
„Taschengeld ist eine Investition“
„Taschengeld ist mehr als nur ein kleiner Beitrag zum Alltag – es ist eine Investition in die finanzielle Bildung von Kindern und Jugendlichen“, sagt Karolin Schriever, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands.
Neben der Familie tragen auch Schulen, Freunde, digitale Medien und erste Jobs zur finanziellen Bildung bei. Wichtig ist, dass Eltern solche Impulse aufgreifen und mit Alltagserfahrungen verbinden – damit Kinder lernen, klug zu haushalten.
