Eine Begegnung, die alles verändert
Lea (Vita Tepel) besucht das Grab ihrer Mutter – ein Ort des Abschieds, aber auch der Erinnerung. Dort geschieht das Unfassbare: Sie sieht einen Mann, der aussieht wie ihr seit Jahren verschwundener Vater. Ein Gesicht, das sie nur von einem vergilbten Foto kennt. Ohne nachzudenken trifft sie eine Entscheidung, die ihr ganzes Leben neu ordnet: Sie folgt ihm.

© ZDF/Ralf Wilschewski
Der Mann heißt Ville (Martin Lindow), lebt mit seiner Frau Katharina (Fiona Coors) und den Kindern Gustav und Åsa auf einem Pferdegestüt nahe Sörmland. Lea schleicht sich als Pferdepflegerin ein – doch die Idylle entpuppt sich als Prüfung.
Ein Gestüt voller Gefühle – und voller Lügen
Wer keinen Bezug zu Pferden hat, kann ihn nicht fälschen. Mik (Florian Frowein), charismatischer Turnierreiter, durchschaut Lea schneller, als ihr lieb ist. Doch statt sie zu entlarven, wird er zum Komplizen wider Willen. Zwischen den beiden funkt es – vorsichtig, zaghaft, aber mit ungeahnter Tiefe.

© ZDF/Ralf Wilschewski
Während Lea immer tiefer in das Familienleben eintaucht, wächst auch die Gefahr: Jede neue Nähe, jedes vertraute Wort, jeder gemeinsame Moment macht ihre ursprüngliche Mission schwieriger. Denn wie gesteht man Menschen, die man liebgewonnen hat, dass man ihnen etwas vorenthält?
Das Gestüt wird zum emotionalen Minenfeld: Wer sagt die Wahrheit? Wer schützt wen – und warum?
Schwedische Kulisse, deutsches Herz
Wie so oft bei Inga Lindström ist nicht nur die Geschichte entscheidend, sondern auch der Raum, in dem sie sich entfaltet. Kameraarbeit und Musik fangen die nordische Weite ein: Wiesen, Wälder, Offene Himmel – und Pferde, die nicht nur fliehen, sondern sinnbildlich für die Freiheit stehen, nach der Lea sucht.

© ZDF/Ralf Wilschewski
Diese Atmosphäre trägt die Geschichte, ohne sie zu erdrücken. Das Herzkino-Publikum bekommt genau das, was es erwartet – nur emotional ehrlicher, als man zu Beginn ahnt.
Wenn Wahrheit zur Belastungsprobe wird
Die Gefühle zwischen Lea und Mik wachsen, doch ihre Lüge wächst mit. Was als Spurensuche nach ihrem Vater beginnt, verwandelt sich in einen Kampf zwischen Herz und Herkunft. Als schließlich die Wahrheit ans Licht kommt, droht alles zu zerbrechen: Vertrauen, Liebe und die mühsam aufgebauten Bande zur Familie.
Die große Frage des Abends lautet nicht: Wer ist Leas Vater?
Sondern: Kann Liebe bestehen, wenn sie auf einem Geheimnis basiert?

© ZDF/Ralf Wilschewski
Fazit: Für alle, die an zweite Chancen glauben
Dieser Film ist perfekt für alle, die Geschichten mögen, in denen Menschen Fehler machen, Mut finden – und herausfinden, wer sie wirklich sind. Hier geht es nicht nur um Pferde, sondern um Vergangenheit, Identität und eine Liebe, die ihren Preis hat.
Kurz gesagt:
Wer heute Abend einschaltet, wird nicht enttäuscht.
Inga Lindström: Fliehende Pferde in Sörmland
Sonntag, 7. Dezember 2025, 20:15 Uhr im ZDF
Streaming: bis 29. November 2026 verfügbar
Darsteller
- Lea – Vita Tepel
- Mik – Florian Frowein
- Katharina – Fiona Coors
- Ville – Martin Lindow
- Jule – Marie Nadja Haller
- Gustav – Maurice Walter
- Åsa – Lilli Ogaj
- Johan – Norbert Stöß
- Marie – Désirée Ogaj
- und weitere
Stab
- Drehbuch: Aline Ruiz Fernandez, Oliver Dieckmann
- Regie: Oliver Dieckmann
- Schnitt: Manuela Kempf
- Musik: Martina Eisenreich
- Kamera: Sebastian Wiegärtner
Ein schwedisches Märchen mit deutschem Kern –
und einer Wahrheit, die niemand kommen sieht.



