Ursprünge in keltischer Tradition
Dieses faszinierende Ereignis, das heute die Geburt Christi symbolisiert, hat seine Ursprünge möglicherweise in der Sonnenverehrung der Kelten. Vor fast 3000 Jahren zelebrierten sie mit Feuer die Wintersonnwende, ein Brauch, der später mit christlichen Bedeutungen angereichert wurde. Historiker wie Alfred Weinauer verweisen in ihren Werken auf diese tiefen, kulturellen Verbindungen.
Ein Schauspiel am Heiligen Abend
Wenn die Uhr am Heiligen Abend 18:00 Uhr schlägt, versammeln sich Einheimische und Gäste auf dem Hellesberg und dem Schlossberg. Mit großen Feuern und Hunderten von Handfackeln wird hier nicht nur die Weihnacht gefeiert, sondern auch ein Stück lebendige Geschichte. Die Fackler, ausgestattet mit selbstgebauten Riesenfackeln, die bis zu 5 Meter lang sein können, schwenken diese im Rhythmus der Glocken, während die Holzstöße lodernd den Himmel erhellen.
Ein Brauch mit dokumentierter Geschichte
Interessanterweise findet sich die älteste schriftliche Erwähnung dieses Brauchs in der Oberamtsbeschreibung Nagold von 1862. Damals zog die Schuljugend mit brennenden Fackeln zum Schlossberg – ein Anblick, der bereits damals als wunderschön beschrieben wurde.
Die Kunst des Fackelbaus
Die Vorbereitungen für dieses Ereignis beginnen bereits am Morgen des Heiligen Abends. Die Fackler bauen riesige Holzstöße auf, eine Tätigkeit, die viel Erfahrung und Sachverstand erfordert. Die Holzstöße sollen möglichst lange brennen und ihr Licht über das Tal werfen. Die Fackeln selbst sind Kunstwerke, zusammengeschnürt aus geschlitztem Spreißelholz.
Ein vergessener Ortsname und seine Geschichte
Interessant ist auch die Geschichte des Ortsnamens Talheim, der heute Teil von Altensteig ist. Historische Dokumente und sprachliche Analysen deuten darauf hin, dass dieser Teil der Stadt einst einen eigenen Namen trug und eine wichtige Rolle in der lokalen Geschichte spielte.
Tradition im Wandel der Zeit
Die Altensteiger Weihnachtsfackeln haben im Laufe der Jahrhunderte viele Veränderungen erlebt. So gab es früher drei Fackelplätze in Altensteig, von denen heute nur noch zwei genutzt werden. Auch die Traditionen und Bräuche haben sich gewandelt, bleiben aber ein fester und wichtiger Bestandteil der lokalen Kultur.
Ein Gerichtsfall um die Fackelbuben
Ein kurioser Vorfall ereignete sich 1962, als acht Jungen für das Fackelfeuer Holz stahlen und damit vor Gericht landeten. Dieser Fall zeigt, wie tief verwurzelt und bedeutsam dieser Brauch für die Gemeinde ist. Letztendlich wurden die Jungen freigesprochen, und die Tradition konnte fortgeführt werden.
Merh infos gibt es unter taelemer-altensteig.de.tl