Der ADAC hat die aktuellen Kraftstoffpreise ausgewertet – und bestätigt einen deutlichen Rückgang innerhalb nur einer Woche. Super E10 ist im bundesweiten Schnitt auf 1,647 Euro pro Liter gefallen, Diesel sogar auf 1,592 Euro. Trotzdem warnen Experten: Besonders beim Diesel sei die Entspannung längst nicht so groß, wie sie scheint. Grund dafür ist ein Preisniveau, das sich nicht mehr logisch aus den Rohölkursen ableiten lässt.
Warum bleiben Dieselpreise trotz Entspannung so hoch?
Obwohl Diesel um rund 3,6 Cent gefallen ist, bleibt der Abstand zu Super E10 mit nur 5,5 Cent extrem gering. Normalerweise müsste die Differenz deutlich höher ausfallen – denn Diesel wird steuerlich um etwa 20 Cent pro Liter begünstigt. Für Verbraucher bedeutet das: Auch mit dem aktuellen Preisrückgang zahlen sie für Diesel weiterhin deutlich mehr als gerechtfertigt wäre. Der ADAC spricht deshalb von einer „seit Monaten herrschenden Überteuerung“.
Doch der aktuelle Preisrückgang könnte nur der erste Schritt gewesen sein – und die entscheidende Bewegung steht womöglich noch bevor.
Denn mit einem Rohölpreis von rund 62 US-Dollar pro Barrel wäre eigentlich mehr Luft nach unten vorhanden. Experten gehen davon aus, dass Diesel besonders stark nachkorrigieren müsste, um wieder auf ein faires Marktniveau zu kommen. Damit könnte sich der Trend in den kommenden Wochen weiter zuspitzen.
Wer ist jetzt besonders betroffen?
- Pendler, die täglich längere Strecken zurücklegen – besonders Diesel-Fahrer bleiben trotz Rückgangs im Kostennachteil.
- Ländliche Regionen, in denen Diesel-Fahrzeuge überdurchschnittlich verbreitet sind.
- Berufsgruppen mit vielen Fahrkilometern wie Handwerker, Lieferdienste oder Pflegedienste.
- Verbraucher, die morgens tanken – hier sind die Preise im Schnitt 13 Cent höher als abends.
Was passiert als Nächstes?
Der ADAC rechnet damit, dass der Markt noch nicht am Ende seiner Korrektur angekommen ist. Insbesondere der Dieselpreis dürfte weiter unter Beobachtung stehen – erste Reaktionen könnten bereits in den nächsten Tagen sichtbar werden. Zudem wird erwartet, dass sich der Wettbewerb zwischen den Tankstellen durch Apps wie „ADAC Drive“ weiter verschärft, was zusätzliche Impulse auslösen kann.
Ob und wie stark die Preise in den kommenden Wochen nachgeben, bleibt offen – doch vieles spricht dafür, dass der aktuelle Rückgang erst der Beginn einer breiteren Entwicklung sein könnte. Autofahrer sollten die Preisbewegungen daher aufmerksam verfolgen – besonders jetzt.
