Fahrplan 2026: Mehr Verbindungen

Deutsche Bahn stellt neuen Fahrplan 2026 in Deutschland und Europa vor

Deutsche Bahn stellt neuen Fahrplan 2026 in Deutschland und Europa vor
ICE-4 (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
Die Deutsche Bahn hat den Fahrplan für 2026 präsentiert. Fahrgäste dürfen sich auf ein erweitertes Angebot und beschleunigte Verbindungen freuen. Ein Fokus liegt auf der Verknüpfung von 21 Städten im Halbstundentakt an den Fernverkehr und der internationalen Anbindung.
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Deutlich mehr Städte im Halbstundentakt

Die Deutsche Bahn hat am Freitag den neuen Fahrplan für das Jahr 2026 vorgestellt. Ein zentrales Element ist die Anbindung von 21 Städten im Halbstundentakt an den Fernverkehr, was „mehr Städte als je zuvor“ bedeutet. Das Hochgeschwindigkeitsnetz, auf dem Züge etwa alle 30 Minuten verkehren, wächst von 900 auf 2.300 Kilometer. Dies betrifft unter anderem die Strecken zwischen Hamburg, Hannover und Kassel sowie Erfurt, Halle und Berlin.

Schnellere Nord-Süd-Verbindungen und neue internationale Linien

Mit 14 neuen ICE-Fahrten werden die Nord-Süd-Achsen Hamburg-Frankfurt (Main) und Berlin-München verstärkt. Der neue Sprinter Berlin-Stuttgart über Nürnberg verkürzt die Fahrzeit auf rund 4:45 Stunden und ist somit über eine Stunde schneller als bisher.

International wird die neue Eurocity-Linie zwischen Leipzig und Krakau in Polen eingeführt. In die Schweiz gibt es mehr schnelle ICE-Direktverbindungen aus Nordrhein-Westfalen bis Zürich und Chur. Neu angebunden wird Brig, sowohl aus Nordrhein-Westfalen als auch in Richtung Berlin.

Ab Mai 2026 startet die durchgehende Verbindung Prag-Kopenhagen über Dresden, Berlin und Hamburg. Je nach Saison fahren dann bis zu vier zusätzliche Züge täglich zwischen Hamburg und Kopenhagen. Erstmals gibt es ab September 2026 vier tägliche ICE-Verbindungen zwischen Köln und Antwerpen über den Flughafen Brüssel, der damit neu an das ICE-Netz angeschlossen wird.

Vereinheitlichung und neue Baureihen für mehr Stabilität

Auf den wichtigsten ICE-Linien vereinheitlicht die DB, wo immer es möglich ist, Start- und Zielbahnhöfe, Zwischenhalte und Fahrplantakte. Auch sollen möglichst alle Fahrten der Linien jeweils mit derselben ICE-Baureihe erfolgen. Dadurch wird das System „weniger komplex, damit verlässlicher und der Bahnbetrieb insgesamt stabiler“, so die Bahn. Dieses Grundprinzip entspricht dem von S-Bahn-Systemen.

Infolgedessen ändern sich vereinzelt Direktverbindungen. Die Landeshauptstadt Kiel erhält beispielsweise statt vieler unsystematischer Einzelverbindungen ein systematisches zweistündliches Taktangebot in Richtung Hannover, Frankfurt und Stuttgart.

Die Bahn verzichtet im neuen Fahrplan weitestgehend darauf, einen aus zwei Fahrzeugen bestehenden ICE an einem bestimmten Bahnhof zu teilen oder zusammenzuführen. Solche sogenannten Flügelkonzepte ermöglichten zwar mehr Direktverbindungen, waren aber verspätungsanfällig.

Anpassungen im Angebot und Einführung neuer Züge

Einige sehr schwach nachgefragte Züge können angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit hohen Kostensteigerungen nicht mehr angeboten werden. Dies betrifft extrem schwach ausgelastete Verbindungen, bei denen teilweise nur zehn Prozent der Sitzplätze belegt sind, etwa zwischen Leipzig und Nürnberg über Jena. Dort wird die Fahrtenanzahl pro Richtung von fünf auf zwei reduziert.

Mit dem Fahrplanwechsel feiert der neue ICE L Premiere. Erste Einsätze sind zwischen Berlin und Köln vorgesehen. Ab dem 1. Mai 2026, nach Abschluss der Generalsanierung der Strecke Hamburg-Berlin, fährt der ICE L nach Westerland (Sylt), ab Mitte Juli auch auf den Verbindungen von Köln und Frankfurt nach Westerland sowie zwischen Dortmund und Oberstdorf.

Erweiterter Ticketkauf und weitere Baumaßnahmen

Neben Tickets für Fernverkehrszüge der ÖBB und SBB können Bahn-Kunden ab sofort auch viele innerfranzösische TGV-Verbindungen sowie Fahrkarten mit dem Eurostar direkt auf den Web-Angeboten der Bahn buchen. Auch die durch Deutschland führenden Nachtzüge der ÖBB sind nun direkt bei der Bahn erhältlich. Bis Ende 2026 will die Bahn Tickets aller großer Bahnen der Nachbarländer direkt anbieten.

Noch bis Ende April kommenden Jahres läuft die Generalsanierung der Bahnstrecke Hamburg-Berlin. In dieser Zeit wird der ICE-Verkehr zwischen beiden Städten umgeleitet. Weitere Baumaßnahmen sind von Februar bis Juli auf der Wupperstrecke zwischen Hagen und Köln geplant. Von Februar bis Dezember kommt es zu baubedingten Einschränkungen zwischen Nürnberg und Passau. An der rechten Rheinstrecke zwischen Köln und Frankfurt wird zwischen Juli und Dezember gebaut.

Ab dem 15. Oktober sind die neuen Verbindungen in den Web-Angeboten der Bahn abrufbar. Dann beginnt auch der Verkauf der Fahrkarten – diese können bis zu zwölf Monate im Voraus gebucht werden.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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