Rheinmetall plant Marinelasersystem

Bundeswehr: Rheinmetall soll Lasersystem für Schiffe entwickeln

Bundeswehr: Rheinmetall soll Lasersystem für Schiffe entwickeln
Rheinmetall (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
Rheinmetall soll für die Bundeswehr ein marinetaugliches Lasersystem zur Abwehr von Flugobjekten entwickeln. Die geplante Auftragsvergabe ohne öffentliche Ausschreibung und die damit verbundenen Kosten von bis zu 390 Millionen Euro stoßen auf Kritik, besonders angesichts am Markt verfügbarer Alternativen.
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Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall ist als Entwickler eines marinetauglichen Lasersystems für die Bundeswehr im Gespräch. Dieses System soll der Abwehr feindlicher Flugobjekte dienen. Wie die „Welt am Sonntag“ berichtet, plant die Bundesregierung, einen Direktvertrag zur Auftragsentwicklung zu vergeben, obwohl leistungsfähigere Systeme von Wettbewerbern bereits auf dem Markt verfügbar sind.

Rheinmetall soll demnach bis zum Ende des Jahrzehnts drei Demonstrationsgeräte liefern. Die kolportierten Kosten belaufen sich auf rund 390 Millionen Euro. Sowohl die Bundesregierung als auch Rheinmetall haben sich bislang nicht konkret zu den Details des möglichen Vertrags geäußert. Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr in Koblenz erklärte lediglich, dass für ein Laserwaffensystem, das für die Marine vorgesehen ist, derzeit ein Vergabeverfahren laufe und daher keine näheren Informationen gegeben werden könnten.

Kritiker aus der Bundespolitik äußern Bedenken hinsichtlich dieses Vorgehens. Sie verweisen darauf, dass es leistungsfähigere Systeme gibt, die der Bundesregierung mehrfach angeboten wurden und bereits in Schiffen europäischer NATO-Partner eingebaut sind. Als Beispiel wird das australische Unternehmen Electro Optic Systems (EOS) genannt, das auch über europäische Tochterfirmen verfügt. Die Verträge mit den entsprechenden Partnern seien so gestaltet, dass Deutschland nahtlos einsteigen könnte. Das EOS-Lasersystem biete laut Kritikern eine Leistung von 100 Kilowatt und eine Wirkreichweite von über fünf Kilometern. Zudem sei EOS bereit, die Leistung auf 120 Kilowatt zu steigern – dem Doppelten der Rheinmetall-Angaben – und die Geräte zum halben angeblichen Preis anzubieten.

Sebastian Schäfer, haushaltspolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, kritisierte in diesem Zusammenhang die Vergabeentscheidung: „Man kann es im Sondervermögen sehen, der Löwenanteil des Geldes, der nicht in die USA gegangen ist, ging an Rheinmetall.“ Schäfer warnte davor, dass Deutschland über solche Projekte verdeckte Subventionen betreiben könnte. Er betonte, dass die „unbegrenzten Finanzmittel im Beschaffungsbereich natürlich viele Begehrlichkeiten bei der Industrie wecken“. Daher sei die „strenge Einhaltung von offenen Vergabeverfahren und Wettbewerbsverfahren“ umso wichtiger.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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