Die Koalition plant, bis 2036 insgesamt 500 Millionen Euro in die Forschung und Bekämpfung von Long Covid und dem chronischen Müdigkeitssyndrom ME/CFS zu investieren. Diese Erkrankungen gelten als große gesundheitspolitische Herausforderung, die Millionen Menschen in Deutschland betreffen und komplexe Symptome aufweisen.
Ein Eckpunktepapier, über das der „Spiegel“ berichtet, bezeichnet die Erkrankungen als „eine der größten gesundheitspolitischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts“. In Deutschland sind demnach über 1,5 Millionen Menschen betroffen, insbesondere nach der Coronapandemie.
Dabei handele es sich nicht um bloße symptomatische Langzeitfolgen einer Infektion, sondern um komplexe Multisystemerkrankungen mit Symptomen von massiver Erschöpfung bis hin zu Schmerzen und Störungen des Nervensystems. Als Vorbild für die Forschungsförderung dient die „Nationale Dekade gegen Krebs“, deren Analyse „mehrere strukturelle Erfolgsfaktoren“ offenbart, die auf eine Forschungsagenda gegen postinfektiöse Erkrankungen übertragbar seien.
Laut Ex-Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sind für 2026 im Bundeshaushalt 15 Millionen Euro für die Erforschung der Krankheiten vorgesehen. „Von 2027 bis 2036 geben wir jedes Jahr 50 Millionen Euro aus“, so Lauterbach. Deutschland könnte damit zum Vorreiter im Kampf gegen Long Covid und ME/CFS werden. Das Ziel sei, Diagnose und Behandlung dieser Erkrankungen so weit zu erforschen, dass sie bis spätestens Mitte der Dreißigerjahre geheilt werden können.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)