Kampf, Belästigung, Co-Mutterschaft

Bundesjustizministerin Hubig will Scheinvaterschaften bekämpfen und Co-Mutterschaft ermöglichen

Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) plant, energisch gegen Scheinvaterschaften vorzugehen, die sich in einigen Städten zu einem ernsthaften Problem entwickelt haben. Gleichzeitig setzt sie sich für die Einführung einer Co-Mutterschaft für lesbische Paare ein, um das Familienrecht an die gesellschaftliche Realität anzupassen.
Bundesjustizministerin Hubig will Scheinvaterschaften bekämpfen und Co-Mutterschaft ermöglichen
Bundesjustizministerin Hubig will Scheinvaterschaften bekämpfen und Co-Mutterschaft ermöglichen
Stefanie Hubig am 30.09.2025, via dts Nachrichtenagentur

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Bundesjustizministerin Stefanie Hubig () möchte sogenannte Scheinvaterschaften stärker bekämpfen. Sie äußerte sich dazu in der „Welt am Sonntag“: „Aus Gesprächen weiß ich: In einigen Städten ist das ein wirkliches Problem.“ Laut Hubig erkennen Männer gezielt Kinder fremder an, um Mutter und Kind den Aufenthalt in zu ermöglichen. „Missbräuchliche Anerkennungen sind teilweise zu einem `Geschäftsmodell` geworden. Das können wir nicht dulden. Deshalb haben wir im Koalitionsvertrag vereinbart, missbräuchliche Anerkennungen der Vaterschaft besser zu verhindern.“

Gleichzeitig konkretisierte die Ministerin Pläne, verbale sexuelle Belästigungen unter Strafe zu stellen. Hubig betonte, es gehe um verbale Gewalt, die sich niemand gefallen lassen müsse, und nicht um missglückte Komplimente. „Wir sprechen von vulgären und drastischen Zurufen, die die Betroffenen erheblich beeinträchtigen“, so die SPD-Politikerin. Sie fügte hinzu: „Wenn Frauen Dinge hinterhergeschrien werden, die sie in erheblichem Maße einschüchtern, bedrängen oder herabwürdigen – solche Verhaltensweisen wollen wir sanktionieren.“ Allerdings sei nicht alles, was die Grenzen des Anstands verletzt, auch strafwürdig. Ein Beispiel hierfür sei das „Hinterherpfeifen“, das nicht sanktioniert werden solle.

Hubig sprach sich auch dafür aus, lesbischen Paaren eine Co-Mutterschaft zu ermöglichen. „Das Familienrecht ist an vielen Stellen reformbedürftig und nicht unbedingt auf der Höhe der gesellschaftlichen Realität“, erklärte sie der „Welt am Sonntag“. Sie warb für Reformen im Abstammungsrecht, da es derzeit so sei, dass die Partnerin eines lesbischen Paares, das ein Kind bekommt, dieses adoptieren müsse, um als Mutter anerkannt zu werden. Dies gelte selbst dann, wenn der Samenspender keine Verantwortung für das Kind übernehmen wolle. „Ich halte es für richtig, dass wir das ändern.“

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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