Eine aktuelle Umfrage, durchgeführt von Forsa im Auftrag der Stiftung, zeigt, dass 30 Prozent der jungen Patienten lediglich ein geringes Mitspracherecht bei Arztbesuchen haben. Gleichzeitig wünschen sich 55 Prozent der Befragten einen deutlich größeren Einfluss auf Entscheidungen bezüglich ihrer Gesundheit. Berthold Koletzko, Kinder- und Jugendarzt sowie Vorstand der Stiftung Kindergesundheit, betont die fundamentale Bedeutung dieser Erkenntnisse: „Eine echte Beteiligung von Kindern ist nicht optional – sie ist Grundvoraussetzung für eine faire, chancengerechte und effektive Gesundheitsversorgung.“
Der Bericht beleuchtet zudem eine angespannte Versorgungsrealität für Kinder und Jugendliche. Es wird ein erheblicher Mangel an qualifiziertem Fachpersonal festgestellt, dessen Ausbildung zudem als fehlgesteuert kritisiert wird. Engpässe manifestieren sich sowohl in der stationären als auch in der ambulanten Betreuung. Darüber hinaus werden finanzielle Benachteiligungen in der pädiatrischen Versorgung angeprangert. Politische Maßnahmen haben demnach zu Lücken bei der Verfügbarkeit von Medikamenten und Medizinprodukten geführt, was letztlich ungleiche Gesundheits- und Teilhabechancen zur Folge hat.
Strukturelle Hürden erschweren eine kindgerechte Versorgung zusätzlich. Das bestehende Finanzierungssystem berücksichtigt die spezifischen Bedarfe junger Patienten nicht ausreichend, so die Stiftung. Burkhard Rodeck, Generalsekretär der DGKJ, unterstreicht die Notwendigkeit, Kinder und Jugendliche in politischen Entscheidungsprozessen stärker zu berücksichtigen: „Kinder und Jugendliche müssen in politischen Entscheidungs- und Gesetzgebungsprozessen, wie etwa der Krankenhausreform, den Stellenwert erhalten, der ihrer Bedeutung in unserer Gesellschaft entspricht.“
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

