Ifo-Studie zeigt Chancen auf

München: Demokratische Debatte durch Social Media?

München: Demokratische Debatte durch Social Media?
Junge Frau mit Smartphone (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
Social-Media-Plattformen können, laut einer neuen Studie des Ifo-Instituts, demokratische Beteiligung wie Proteste effektiv organisieren. Insbesondere Gruppen, die sich traditionell ignoriert fühlen, profitieren von dieser Möglichkeit zur Förderung der demokratischen Debatte, so die Ifo-Forscherin Annali Casanueva-Artis.
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Eine aktuelle Studie, veröffentlicht im Econpol-Forum des Ifo-Instituts, beleuchtet das Potenzial von Social-Media-Plattformen zur Unterstützung demokratischer Debatten und Beteiligungsformen, einschließlich der Organisation von Protesten. Ifo-Forscherin Annali Casanueva-Artis hebt hervor, dass „Online-Bewegungen die demokratische Debatte fördern können – insbesondere unter Gruppen, die sich von den traditionellen Medien oft ignoriert fühlen“. Die digitale Natur dieser Bewegungen ermöglicht zudem eine schnelle grenzüberschreitende Verbreitung.

Die Untersuchung deutet darauf hin, dass solche Bewegungen keine hierarchischen Strukturen oder formellen Organisationen wie Parteien benötigen, was ihre Organisation schneller, effizienter und einfacher macht. Als prominente Beispiele werden die Bewegungen MeToo und Black Lives Matter genannt. Ein hoher Grad an Engagement für die Black-Lives-Matter-Bewegung, die primär über soziale Medien organisiert wurde, korrelierte laut der Studie mit liberaleren Ansichten und einem Rückgang der Diskriminierung am Arbeitsplatz. Casanueva-Artis kommentiert: „Proteste in der Online-Welt können zu Änderungen in den Einstellungen in der Offline-Welt führen.“

Jedoch weisen die Forscher auch auf eine Schattenseite hin: Dieselben Strukturen, die demokratisches Engagement im Internet ermöglichen, können auch die Hemmschwelle für antidemokratisches Verhalten herabsetzen. Um das demokratische Potenzial digitaler Proteste optimal zu nutzen und gleichzeitig Risiken zu minimieren, werden gut durchdachte Vorschriften seitens des europäischen Gesetzgebers als notwendig erachtet. Diese sollen die Verbreitung von Falschinformationen eindämmen und die Mobilisierung in politischen Prozessen fördern. Casanueva-Artis betont abschließend: „Damit digitales Engagement die Demokratie wirklich stärken kann, muss es inklusiv sein.“ Regierungen und Institutionen sollten daher die Beteiligung engagierter Bürger und Organisationen an politischen Prozessen erleichtern.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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