Tyson chancenlos: Paul dominiert den Altmeister
Die Erwartungen waren hoch, doch der Kampf entwickelte sich schnell zu einer einseitigen Angelegenheit. Mike Tyson zeigte zu Beginn noch, dass er die Grundlagen des Boxens nicht verlernt hat, doch ab der zweiten Runde nahm der Kampf eine klare Richtung. Paul traf präzise, während Tyson zunehmend die Luft ausging. Spätestens ab der vierten Runde war der Altmeister fast ausschließlich mit Verteidigungsarbeit beschäftigt, ohne nennenswerte Akzente zu setzen.
Am Ende werteten die Punktrichter den Kampf einstimmig: 80-72, 79-73, 79-73 für Jake Paul. Der Internet-Star zeigte sich nach dem Sieg demütig: „Es war eine Ehre, gegen Mike Tyson zu kämpfen.“ Tyson hingegen nahm die Niederlage erstaunlich gelassen: „Ich bin zufrieden. Ich muss niemandem etwas beweisen.“ Und er deutete sogar an, dass dies nicht sein letzter Kampf gewesen sein könnte. Nach seinem Sieg sagte Jake Paul ehrfürchtig: „Es war eine Ehre, dass ich gegen Mike Tyson kämpfen durfte.“
So lief der Kampf zwischen Jake Paul und Mike Tyson: Runde für Runde
Der mit Spannung erwartete Showdown zwischen der Box-Legende Mike Tyson (58) und Internet-Star Jake Paul (27) verlief alles andere als ausgeglichen. Während Tyson in der ersten Runde noch mit seiner Erfahrung punktete, zeigte sich schnell, dass der Altersunterschied von 31 Jahren einen klaren Einfluss hatte. Hier der Kampf im Detail:
Runde 1: Tyson überrascht mit starkem Start
Tyson legte los wie zu besten Zeiten. Direkt zu Beginn landete er zwei präzise Treffer, die Paul überraschten. Der junge Herausforderer hielt sich jedoch zurück, wich geschickt aus und versuchte, den Altmeister müde zu machen. Tyson dominierte zwar die Runde, doch Jake Pauls Strategie, Tyson auszupowern, zeichnete sich ab. Im Hintergrund sorgte Netflix bereits für erste Störungen im Livestream – ein Vorgeschmack auf die folgenden technischen Probleme.
Runde 2: Paul übernimmt das Kommando
Jake Paul fand besser in den Kampf. Mit einer schnellen Rechten setzte er Tyson sichtbar unter Druck. Während der Altmeister die Ringmitte kontrollierte, war Paul agiler und wich den Schlägen geschickt aus. Tyson konnte zwar einige Bewegungen aus seiner aktiven Zeit zeigen, wirkte aber zunehmend schwerfällig. Die Runde ging klar an den jüngeren Herausforderer.
Runde 3: Tyson verliert an Kraft
Tyson startete die dritte Runde energisch, versuchte mehrfach, Paul mit schnellen Kombinationen zu überraschen. Doch die Ausdauer des Altmeisters ließ schnell nach. Jake Paul nutzte seine körperliche Überlegenheit und landete mehrere präzise Schläge. Tyson ließ zunehmend die Deckung hängen, und Paul setzte ihn unter Dauerdruck. Die Runde endete eindeutig zugunsten des Internet-Stars.
Runden 4 und 5: Tyson kämpft ums Überleben
Ab der vierten Runde war Tyson spürbar erschöpft. Seine einzige Strategie bestand darin, sich mit Klammern Zeit zu verschaffen. Paul dominierte das Geschehen im Ring, auch wenn ihm keine harten Treffer gelangen. In der fünften Runde drückte Paul weiter, landete mehrere Körpertreffer und zwang Tyson immer wieder in die Defensive. Die Box-Legende wirkte zunehmend kraftlos, während Paul geduldig auf seine Chancen wartete.
Runde 6: Tyson unter Dauerbeschuss
Die sechste Runde wurde zum Wendepunkt. Tyson war nun völlig ausgepumpt und konnte sich kaum noch bewegen. Paul erhöhte den Druck, landete präzise Schläge und ließ Tyson keine Möglichkeit zur Gegenwehr. Die Ecke von Jake Paul forderte, dass er den Kampf beendet, doch Paul schien kein Risiko eingehen zu wollen und konzentrierte sich darauf, seinen Vorsprung zu sichern.
Runde 7: Tyson zeigt Kampfgeist
Trotz seiner Erschöpfung blitzte in der siebten Runde kurz der alte „Iron Mike“ auf. Tyson landete einige Treffer und brachte die Fans im AT&T Stadium zum Raunen. Doch Paul reagierte souverän, setzte auf Körpertreffer und ließ Tyson wieder wanken. Die Runde war zwar ausgeglichener, doch der jüngere Kämpfer blieb weiterhin überlegen.
Runde 8: Ein würdiger Abschluss
In der finalen Runde kämpfte Tyson vor allem mit seiner Erschöpfung. Der Altmeister brauchte eine gefühlte Ewigkeit, um sich von seinem Hocker zu erheben. Jake Paul riskierte keinen entscheidenden Schlag mehr, um sich nicht selbst in Gefahr zu bringen. Stattdessen kontrollierte er die Runde souverän und ließ Tyson keine Chance, noch einmal zurückzukommen. Am Ende verneigte sich Paul symbolisch vor der Box-Legende – ein Moment, der die Zuschauer beeindruckte.
Netflix sorgt für Ärger: Mega-Fight, aber keiner kann ihn sehen
Während im AT&T Stadium über 70.000 Fans live dabei waren, erlebten Zuschauer vor den Bildschirmen weltweit einen anderen Kampf – gegen die Technik. Netflix hatte sich mit der exklusiven Übertragung des Kampfes große Ziele gesetzt, lieferte aber eine wahre Pannen-Show. Zahlreiche Nutzer berichteten von Störungen: mal stockte das Bild, mal brach der Stream komplett ab. Auf dem Portal „allestörungen.de“ gingen allein in Deutschland mehr als 25.000 Beschwerden ein, in den USA und der Schweiz war die Lage ähnlich chaotisch.
In den sozialen Medien hagelte es Kritik. Ein Nutzer schrieb: „Ich habe für einen Boxkampf bezahlt und bekomme Ladebalken. Danke Netflix!“ Besonders bitter: Netflix soll einen zweistelligen Millionenbetrag für die Rechte gezahlt haben. Das Ergebnis? Ein Image-Schaden, der die Premiere des Streaming-Giganten zum Desaster machte.
Millionen-Gagen und die Frage: Was kommt als Nächstes?
Auch wenn die Zuschauer zu Hause enttäuscht wurden, ging es für die Kämpfer um weit mehr als nur den sportlichen Erfolg. Jake Paul durfte sich über eine unglaubliche Gage von 40 Millionen Dollar freuen, während Mike Tyson mit 20 Millionen Dollar ebenfalls ordentlich absahnte. Die Frage bleibt: War das Tysons letzter Ausflug in den Boxring? Oder wird es eine neue Herausforderung geben, vielleicht gegen Jake Pauls Bruder Logan?
Fazit: Ein Abend, der in Erinnerung bleibt – aber nicht wegen des Boxens
Dieser Kampf hätte alles gehabt, um Geschichte zu schreiben: eine lebende Legende, ein charismatischer Herausforderer und eine Plattform, die neue Maßstäbe setzen wollte. Doch am Ende bleibt ein bitterer Nachgeschmack. Mike Tyson zeigte zwar Herz, war aber gegen den jungen Jake Paul chancenlos. Netflix enttäuschte auf ganzer Linie – und hinterließ Millionen frustrierte Zuschauer. Ob Tyson wirklich nochmal in den Ring steigt, bleibt abzuwarten. Eins ist klar: Dieser Abend hat das Boxen nicht auf die Weise in den Fokus gerückt, wie es sich Fans und Veranstalter erhofft hatten.