Kritik an Streaming-Modellen

Howard Carpendale kritisiert ungerechte Streaming-Erlöse in der „NOZ“

Howard Carpendale kritisiert ungerechte Streaming-Erlöse in der „NOZ“
Guthaben-Karten für Streaming-Dienste (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
Sänger Howard Carpendale äußert sich kritisch zu den aktuellen Erlösmodellen von Streamingdiensten. Dies teilt er in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" ("NOZ") mit. Er betont dabei die Ungerechtigkeit, die kreative Menschen in der Musikbranche erfahren, und zieht Vergleiche zu früheren Zeiten, in denen die Showbranche noch anders funktionierte.
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Sänger Howard Carpendale äußert sich kritisch zu den aktuellen Erlösmodellen von Streamingdiensten. Dies teilt er in einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ („NOZ“) mit. Er betont dabei die Ungerechtigkeit, die kreative Menschen in der Musikbranche erfahren, und zieht Vergleiche zu früheren Zeiten, in denen die Showbranche noch anders funktionierte.

Abseits dieser Kritik äußerte sich Carpendale auch zu persönlichen Themen. Mit bald 80 Jahren sei er froh, keine erotischen Lieder mehr singen zu müssen. Er habe zwar ein körperliches Leben erlebt, würde aber in diesem Alter nicht mehr darüber singen wollen. Eine frühere Veröffentlichung wäre für ihn jedoch in Ordnung gewesen. Diese Aussage traf er auf die Frage, ob er sich als „Sänger fürs Gefühl“ und Roland Kaiser als „Sänger fürs Körperliche“ sehe, wobei er Roland Kaiser in seiner Aussage ausdrücklich nicht kritisieren wollte, da dieser mit seinem Stil großen Erfolg habe.

Als Verpflichtung sieht Carpendale es weiterhin an, bei Konzerten seine größten Hits zu spielen. Er ärgere sich, wenn Künstler wie Barbra Streisand ihre bekannten Lieder bei Deutschland-Auftritten nicht darbieten. Für Carpendale sind die Hits der Hauptgrund, warum Fans zu seinen Konzerten kommen. Er selbst sorge dabei für Überraschungen, indem er beispielsweise bei „Das schöne Mädchen von Seite eins“ einen Rap-Sänger auf die Bühne bittet, was das Publikum überrasche und ihm selbst viel Freude bereite.

Die scharfe Kritik an den Streaming-Erlösen begründete Carpendale damit, dass die „Showbranche wirklich eine kreative Branche mit viel Spaß und besonderen Leuten“ gewesen sei. Die Art von Menschen, mit denen er früher zusammenarbeitete, gebe es heute nicht mehr, da nun vor allem der Profit im Vordergrund stehe. „Und leider Gottes geht durch das Streaming diese Kohle an die Leute, die jetzt schon reich sind. Und die großen, kreativen Menschen, die diese Branche überhaupt möglich machen, die gehen total leer aus. Es ist eine Ungerechtigkeit, die ich in kaum einer anderen Branche gespürt habe“, so die Aussage des Sängers.

Obwohl ihn diese Entwicklung persönlich nicht mehr so stark betreffe, da er bereits etabliert sei, sehe er die Auswirkungen bei anderen: „Aber ein Mann, der davon lebt, wunderschöne Texte zu schreiben, kann heute nicht mehr davon leben. Es ist vorbei.“

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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