Priester tot, Falke jagt das dunkle Geheimnis im Kloster!

Heute: „Tatort: Schweigen“ – Wotan Wilke Möhring enthüllt Missbrauch im Kloster!

Foto: © NDR/Kai Schulz
Falke (Wotan Wilke Möhring) möchte seinen neu gewonnenen Freund Daniel schützen.

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Heute wird es im Ersten düster: Mit „Tatort: Schweigen“ kehrt Kommissar Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) zurück – und steht vor einem der härtesten Fälle seiner Karriere. Ein katholisches Kloster wird zum Schauplatz schrecklicher Enthüllungen über Missbrauch, Machtmissbrauch und Vertuschung. Der Film, inspiriert von wahren Ereignissen, geht unter die Haut und sorgt schon jetzt für Gesprächsstoff. Doch ist dieser Krimi mutig oder übertrieben? Alle Details zu Handlung, Besetzung und Kritik hier!

Worum geht es? – Mord, Missbrauch und dunkle Geheimnisse

Thorsten Falke braucht eine Auszeit. Der Verlust seiner Kollegin Julia Grosz hat den Bundespolizisten tief getroffen. In einem abgelegenen Kloster sucht er Ruhe – doch die bleibt ihm nicht lange vergönnt. Als der örtliche Pastor in seinem Wohnwagen verbrennt, wird Falke in einen Fall hineingezogen, der ihn an seine emotionalen Grenzen bringt.

Bischof Zeul (Erich Krieg)
Bischof Zeul (Erich Krieg)
Foto: © NDR/Kai Schulz

Schnell zeigt sich: Der Priester war Teil eines Netzwerks, das Missbrauch über Jahre hinweg gedeckt hat. Bei der Durchsuchung seiner Unterlagen finden die Ermittler kinderpornografisches Material. Gemeinsam mit der lokalen Ermittlerin Eve Pötter und der erfahrenen LKA-Beamtin Schwerdtfeger gräbt Falke tief – und stößt auf die Geschichte von Daniel Weinert, einem Klosterbewohner, der in seiner Kindheit selbst Opfer des Priesters war. Doch ist Daniel nur Opfer – oder hat er selbst etwas mit dem Tod des Geistlichen zu tun?

Ein erschütternder Moment: Als Falke die Akten sichtet, sagt er fassungslos:
„Die Menschen kommen zu euch, weil sie glauben wollen. Und was macht ihr? Ihr verratet sie. Ihr vergeht euch an den Unschuldigsten: den Kindern.“

Die Ermittlungen führen Falke immer tiefer in die Abgründe der Kirche – und in seine eigene Wut. Ein Wutausbruch in der Klosterkapelle zeigt, wie sehr ihn der Fall mitnimmt. „Das hat sich doch nur jemand ausgedacht, den Scheiß! Es geht doch immer nur um Macht!“ schreit er, bevor er eine Bibel durch den Raum schleudert.

Pastor Otto (Hannes Hellmann) trainiert die Jungs des örtlichen Fußballvereins.
Pastor Otto (Hannes Hellmann) trainiert die Jungs des örtlichen Fußballvereins.
Foto: © NDR/Kai Schulz

Ein brisantes Thema – Realität oder Effekthascherei?

Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche sind ein Thema, das immer wieder für Entsetzen sorgt. Der „Tatort: Schweigen“ greift diese Realität auf und bringt sie mit beklemmender Intensität auf die Bildschirme. Der Film basiert auf wahren Begebenheiten und orientiert sich an der 2018 veröffentlichten Missbrauchsstudie, die erschreckende Zahlen lieferte: 3677 Betroffene sexualisierter Gewalt allein in Deutschland, über 1600 Geistliche als Täter identifiziert.

Doch der Film polarisiert. Kritiker werfen dem „Tatort“ vor, zu plakativ zu sein. Szenen wie Falkes Bibelwurf oder die Darstellung der Geistlichen als fast ausschließlich Täter könnten zu klischeehaft wirken. Trotzdem gelingt es der Produktion, die Schwere des Themas eindringlich zu transportieren.

Regisseur Lars Kraume sagt dazu: „Wir wollten zeigen, wie das Schweigen der Ordensbrüder diese Verbrechen ermöglicht. Die geschlossene Gesellschaft im Kloster bietet den perfekten Nährboden für solche Taten.“

Heute: „Tatort: Schweigen“ – Wotan Wilke Möhring enthüllt Missbrauch im Kloster! 1 Tatort Schweigen
Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring)
Foto: © NDR/Kai Schulz

Schauspielerische Höchstleistungen – Möhring glänzt

Wotan Wilke Möhring liefert in „Tatort: Schweigen“ eine seiner besten Leistungen ab. Der von Schuld und Wut getriebene Kommissar Thorsten Falke ist glaubwürdig und nahbar. Florian Lukas überzeugt als Daniel Weinert, dessen traumatische Vergangenheit die Zuschauer berührt. Auch Lena Lauzemis und Julia Jendroßek glänzen in ihren Rollen als Ermittlerinnen, die mit der emotionalen Last des Falls kämpfen.

Die düstere Kulisse des leerstehenden Trappistenklosters in der Eifel verstärkt die bedrückende Atmosphäre des Films. Jede Szene ist darauf ausgelegt, die Zuschauer in die klaustrophobische Welt des Klosters hineinzuziehen.

Kritik: Mutig, aber nicht ohne Schwächen

Der „Tatort: Schweigen“ ist mutig, aber nicht perfekt. Während die Thematik gesellschaftlich wichtig ist, wirkt der Film an manchen Stellen zu effekthascherisch. Falkes Ausbrüche und die durchgehend düstere Darstellung der Kirche könnten auf einige Zuschauer überzogen wirken.

Doch eines steht fest: Dieser Krimi wird nicht so schnell vergessen. „Tatort: Schweigen“ ist kein leichter Sonntagabendkrimi, sondern eine Auseinandersetzung mit einer dunklen Seite der Gesellschaft.

Ermittlungen im Umfeld der katholischen Gemeinde: Eve Pötter (Lena Lauzemis) und Falke (Wotan Wilke Möhring) schwant
Ermittlungen im Umfeld der katholischen Gemeinde: Eve Pötter (Lena Lauzemis) und Falke (Wotan Wilke Möhring) schwant
Foto: © NDR/Kai Schulz

Lohnt sich das Einschalten?

Ja – wenn man bereit ist, sich auf ein schweres Thema einzulassen. „Tatort: Schweigen“ ist ein intensiver Film, der aufrüttelt und nachdenklich macht. Auch wenn er gelegentlich übers Ziel hinausschießt, sind die schauspielerischen Leistungen, die packende Handlung und die beklemmende Inszenierung absolut sehenswert.

Sendetermin: Sonntag, 01.12.2024, um 20:15 Uhr im Ersten
Wiederholung: Dienstag, 03.12.2024, um 01:20 Uhr im Ersten
Mediathek: Nach der Ausstrahlung für mehrere Monate verfügbar

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