Zahl der Staatenlosen sinkt

Leichter Rückgang anerkannter Staatenloser in Deutschland zum Jahresende 2024

Leichter Rückgang anerkannter Staatenloser in Deutschland zum Jahresende 2024
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
Zum Jahresende 2024 verzeichnete Deutschland einen leichten Rückgang der anerkannten Staatenlosen. Laut Statistischem Bundesamt waren 28.800 Personen im Ausländerzentralregister geführt, was eine Abnahme um 700 gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Dies markiert eine Trendwende nach einem Höchststand im Vorjahr.
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Zum Jahresende 2024 sind in Deutschland 28.800 als staatenlos anerkannte Menschen im Ausländerzentralregister erfasst gewesen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, sank die Zahl der anerkannten Staatenlosen damit im Vergleich zum Vorjahr leicht um 700 Menschen.

Personen werden nach dem Übereinkommen der Vereinten Nationen von 1954 als staatenlos bezeichnet, wenn kein Staat diese Personen als Staatsangehörige ansieht. Festgestellt wird die Staatenlosigkeit meist im Rahmen der Beantragung eines Aufenthaltstitels oder eines Asylverfahrens. In den Jahren 2005 bis 2013 hatte sich die Zahl der Personen mit anerkannter Staatenlosigkeit in Deutschland stets zwischen 13.000 und 14.000 bewegt. Mit dem Einsetzen der starken Fluchtmigration ab 2014 verdoppelte sie sich dann auf einen Höchststand von 29.500 Personen zum Jahresende 2023, um nun bis Ende 2024 leicht zu sinken.

Von den 28.800 anerkannten Staatenlosen, die Ende 2024 in Deutschland lebten, waren 4.900 in Deutschland und 23.900 im Ausland geboren. Somit betrug 2024 der Anteil der in Deutschland Geborenen an den Staatenlosen 17,1 Prozent. Dieser Anteil lag im Jahr 2018 noch bei 15,2 Prozent und ist seitdem stetig gestiegen. Mehr als die Hälfte der Ende 2024 in Deutschland registrierten Staatenlosen war männlich (57 Prozent oder 16.400), ein Viertel (24 Prozent oder 6.900) waren Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

Staatenlosigkeit kann durch Einbürgerung beendet werden. Dass die Zahl der Staatenlosen in Deutschland zuletzt nicht gestiegen ist, ist teilweise auf vermehrte Einbürgerungen zurückzuführen: In den vergangenen Jahren stieg die Zahl der Einbürgerungen von Staatenlosen von 800 im Jahr 2020 auf 4.100 im Jahr 2024.

Knapp die Hälfte (47 Prozent oder 13.600) der Ende 2024 registrierten anerkannten Staatenlosen wurden in Syrien geboren. Zu den häufigsten Geburtsstaaten zählen neben Deutschland (17 Prozent), auch der Libanon mit sieben Prozent und Israel mit vier Prozent.

Kann die Staatsangehörigkeit weder eindeutig bestätigt noch die Staatenlosigkeit abschließend festgestellt werden, verbleiben Menschen im Status einer ungeklärten Staatsangehörigkeit. Laut Ausländerzentralregister ist auch die Zahl der in Deutschland lebenden Personen mit ungeklärter Staatsangehörigkeit Ende 2024 mit 92.900 Personen im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken (Ende 2023: 94.200 Personen). Damit war die Zahl bereits im zweiten Jahr in Folge rückläufig (Ende 2022: 94.900), nachdem sie von 34.100 im Jahr 2013 bis 2022 kontinuierlich gestiegen war.

Der Anteil der in Deutschland Geborenen an Personen mit ungeklärter Staatsangehörigkeit lag im Jahr 2024 bei 35 Prozent. Auch bei Personen im Status der ungeklärten Staatsangehörigkeit war der Großteil im Jahr 2024 männlich (58 Prozent oder 54.100). Der Anteil der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren an den Personen mit ungeklärter Staatsangehörigkeit war mit 41 Prozent (38.100) deutlich höher als bei den anerkannt staatenlosen Personen.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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