Darmverschlingung wurde Tilodi zum Verhängnis
Der junge Bulle hatte in den Tagen vor dem Eingriff kaum noch Nahrung zu sich genommen und sowohl Kot als auch Urin nur spärlich abgesetzt. Diese besorgniserregenden Symptome ließen die Tierärzte eine Darmverlegung vermuten – ein Verdacht, der sich später bei der Sektion tragischerweise bestätigte.
Dr. Tobias Knauf-Witzens, leitender Tierarzt der Wilhelma, erklärte die Umstände: „Durch die post mortem diagnostizierte Verschlingung von Dick- und Blinddarm, die unweigerlich zu einem schmerzhaften Tod geführt hätte, war Tilodis Kreislauf bereits arg geschwächt. Er verstarb schon während der Narkose an Kreislaufversagen. Wir sind daher froh, dass er nicht lange leiden musste.“
Ein schwerer Schlag für das Zuchtprogramm
Tilodi, geboren im Zoo Kopenhagen, war erst im Februar 2024 in den Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart gekommen. Dort teilte er sich die Anlage mit den drei Giraffenkühen Lindani, Sala und Nyiri sowie einer Gruppe von Säbelantilopen. Die Hoffnung war groß, dass der junge Bulle nach Erreichen der Geschlechtsreife für wichtigen Nachwuchs bei den bedrohten Netzgiraffen sorgen würde.
„Der Verlust von Tilodi ist nicht nur traurig sowohl für uns als auch für unsere Besuchenden – es ist zudem ein Rückschlag für unsere Zuchtbemühungen“, ergänzte Zoodirektor Dr. Thomas Kölpin. „Seit 1970 sind in der Wilhelma rund 40 Giraffenkälber zur Welt gekommen. Auf diese Weise haben wir bereits einen großen Beitrag für den Aufbau der Ex Situ-Population der Netzgiraffe geleistet, die in ihrer ostafrikanischen Heimat aufgrund von Wilderei und Lebensraumverlust als bedroht gilt.“
Die Wilhelma muss nun prüfen, wie die Zuchtbemühungen bei den Netzgiraffen fortgesetzt werden können, um weiterhin einen Beitrag zum Erhalt dieser faszinierenden Tierart zu leisten.
