Neue Arbeitsmarkt-Daten enthüllt

Teilzeit-Rekord in Deutschland: Fast jede zweite Frau arbeitet verkürzt – Männer holen auf!

Es sind Zahlen, die aufhorchen lassen und ein Schlaglicht auf den deutschen Arbeitsmarkt werfen: Die Teilzeitarbeit in Deutschland hat im Jahr 2024 neue Höchststände erreicht – und die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind weiterhin markant. Fast jede zweite erwerbstätige Frau (49 Prozent) arbeitete in Teilzeit. Bei den Männern war es nur gut jeder neunte (12 Prozent). Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden mit, basierend auf den Erstergebnissen des Mikrozensus 2024.
Teilzeit-Rekord in Deutschland: Fast jede zweite Frau arbeitet verkürzt – Männer holen auf!
Teilzeit-Rekord in Deutschland: Fast jede zweite Frau arbeitet verkürzt – Männer holen auf!
Foto: insidebw.de/AI

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Rekordwerte auf dem

Doch nicht nur die Teilzeitquoten klettern auf neue Spitzenwerte. Auch die allgemeine Erwerbstätigenquote der 15- bis 64-Jährigen erreichte mit gut 77 Prozent einen Rekord. Hier zeigt sich: Immer mehr Menschen in gehen einer Arbeit nach. Bei den Männern lag die Quote bei 81 Prozent, bei den bei 74 Prozent. Positiv: Der Abstand zwischen den Geschlechtern hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich verringert. Seit 2005 stieg die Erwerbstätigenquote von Frauen um beachtliche 15 Prozentpunkte, während der Anstieg bei Männern mit knapp 10 Prozentpunkten geringer ausfiel.

Der Trend zur Teilzeit begleitet diesen Anstieg der Erwerbstätigkeit. Von 2005 bis 2024 legten die Teilzeitquoten sowohl bei Frauen (von 43 % auf 49 %) als auch bei Männern (von 7 % auf 12 %) um rund 5 Prozentpunkte zu.

Mütter arbeiten häufiger – und öfter in Teilzeit

Ein besonderer Blick gilt den Eltern: Während 92 Prozent der Väter mit minderjährigen Kindern im Jahr 2024 erwerbstätig waren, traf dies auf 71 Prozent der Mütter zu. Noch deutlicher wird der Unterschied bei Eltern mit ganz kleinen Kindern unter 3 Jahren: Hier waren 9 von 10 Vätern (89 %) berufstätig, aber nur 4 von 10 Müttern (40 %).

Die gute Nachricht: Die Erwerbstätigenquoten von Müttern sind in den letzten 20 Jahren deutlich gestiegen – bei Müttern mit Kindern unter 3 Jahren um 12 Prozentpunkte und bei Müttern mit Kindern unter 18 Jahren um 11 Prozentpunkte.

Allerdings: Wenn Mütter arbeiten, dann überdurchschnittlich oft in Teilzeit. 68 Prozent aller erwerbstätigen Mütter mit Kindern unter 18 Jahren taten dies 2024. Bei Müttern mit Kindern unter 3 Jahren waren es sogar 73 Prozent. Im Vergleich dazu reduzierten Väter ihre Arbeitszeit deutlich seltener: 8 Prozent der erwerbstätigen Väter mit Kindern unter 18 Jahren und 9 Prozent der Väter mit Kindern unter 3 Jahren arbeiteten Teilzeit. Interessant: Während sich die Teilzeitquote von Müttern seit 2005 kaum veränderte, stieg sie bei den Vätern um gut 4 Prozentpunkte.

Neue Berechnungsgrundlage durch Zensus 2022

Das Statistische Bundesamt wies darauf hin, dass die Ergebnisse ab 2021 neu hochgerechnet wurden. Grundlage sind nun die Bevölkerungseckwerte auf Basis des Zensus 2022. Diese Umstellung kann sich auf die absoluten Zahlen auswirken, bei Anteilswerten wie den Quoten ist der Effekt laut Destatis aber meist gering.

Methodische Anmerkung: Die Daten basieren auf Selbstauskünften im Rahmen des Mikrozensus, einer jährlichen Stichprobenerhebung bei rund 1 % der Bevölkerung. Als teilzeitbeschäftigt gilt, wer nach eigener Einschätzung weniger Stunden als branchen- oder betriebsüblich voll arbeitet.

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