Ein wichtiger Schritt für die Verkehrswende
Verkehrsminister Winfried Hermann betont die zentrale Bedeutung von RABus für die zukünftige Mobilität und den Umweltschutz. Er sieht in den autonomen Bussen eine Möglichkeit, den öffentlichen Nahverkehr für viele Menschen attraktiver zu machen, insbesondere in Regionen, die bisher weniger vom Linienverkehr profitieren konnten. Hermann unterstrich: „Mit diesem Projekt setzen wir ein starkes Zeichen für die Mobilität von morgen. Autonome Busse wie RABus tragen maßgeblich zur Verkehrswende und zum Umweltschutz bei und verbessern langfristig die Lebensqualität der Menschen.“
Verbesserungen im Nahverkehr: Erschließung von Randgebieten
Ein wesentliches Ziel des Projekts ist die bessere Anbindung von Randgebieten durch den öffentlichen Nahverkehr. Autonome Shuttles sollen diese bisher wenig erschlossenen Regionen zugänglicher machen und damit den ÖPNV in Baden-Württemberg insgesamt nachhaltiger gestalten. Das Projekt wird als ein Schlüsselvorhaben betrachtet, das wegweisend für die zukünftige Entwicklung im Bereich des öffentlichen Verkehrs ist. Das Verkehrsministerium unterstützt RABus deshalb auch mit knapp 14 Millionen Euro.

Fortschrittliche Technologie und Herausforderungen
Die RABus-Shuttles werden in Slowenien gefertigt und anschließend von der ZF Friedrichshafen AG mit modernster Hard- und Software ausgestattet, die das autonome Fahren überhaupt erst ermöglicht. Diese Technologie erlaubt es den Fahrzeugen, sicher durch komplexe Verkehrssituationen zu navigieren und dabei nahezu vollständig autonom nach dem SAE Level 3 zu operieren.
Die nahtlose Integration dieser autonomen Fahrzeuge in den bestehenden Mischverkehr ist eine der größten Herausforderungen dieses Projekts. Bis Ende 2024 soll in Mannheim und Friedrichshafen ein wirtschaftlich tragfähiger ÖPNV-Betrieb mit elektrifizierten und automatisierten Fahrzeugen etabliert werden. Die Erkenntnisse aus dieser Phase sollen als Grundlage für den weiteren Ausbau und die Optimierung der Technologie dienen.
Wissenschaftliche Begleitung und internationale Zusammenarbeit
Das Projekt wird durch umfassende wissenschaftliche Forschung begleitet, die sich intensiv mit der Akzeptanz, Wirtschaftlichkeit und den technischen Herausforderungen des autonomen Fahrens auseinandersetzt. Zu den Partnern des Projekts gehören unter anderem das Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS), die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv), die DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB) sowie das Institut für Verkehrswesen (IfV) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Diese enge Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen und Industriepartnern ist entscheidend, um die Technologie weiterzuentwickeln und erfolgreich in den öffentlichen Nahverkehr zu integrieren.
Deutschland hinkt hinterher: Selbstfahrende Busse und Robotaxis – ein internationaler Vergleich
Deutschland tut sich schwer, im Bereich des autonomen Fahrens mit den USA Schritt zu halten. Während in den USA bereits Robotaxis von Waymo und Cruise im Stadtverkehr unterwegs sind, bleiben die Entwicklungen hierzulande hinter den Erwartungen zurück. Obwohl der gesetzliche Rahmen seit 2021 existiert, gibt es in Deutschland noch keine fahrerlosen Autos auf den Straßen.
Deutsche Hersteller wie BMW und Mercedes setzen auf hochautomatisierte Systeme, die jedoch noch weit von vollständig autonomen Fahrzeugen entfernt sind. BMW investiert in umfangreiche Datenzentren und entwickelt Software-Algorithmen, während Mercedes mit dem Drive Pilot erste Schritte auf Autobahnen wagt. Doch die komplexe Technik, rechtliche Hürden und die zögerliche Akzeptanz bremsen die Fortschritte.
Im Gegensatz dazu treiben amerikanische Unternehmen ihre Technologien schneller voran, was Deutschland zunehmend ins Hintertreffen geraten lässt. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob deutsche Hersteller aufholen können oder ob sie dauerhaft hinter der Konkurrenz zurückbleiben.
Mitfahren im autonomen Shuttle
Bürgerinnen und Bürger in Mannheim und Friedrichshafen haben die einmalige Gelegenheit, die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs in Deutschland selbst zu erleben. Ab Oktober 2024 werden die autonomen Shuttles in den regulären Verkehr eingebunden, und Interessierte können an öffentlichen Testfahrten teilnehmen. Diese Fahrten bieten nicht nur einen faszinierenden Einblick in die moderne Technologie, sondern auch die Möglichkeit, Teil eines Projekts zu sein, das die Mobilität von morgen gestaltet.
Wer an einer Testfahrt teilnehmen möchte, kann sich online anmelden und so aktiv die Zukunft des ÖPNV mitgestalten.
Mehr Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.