Privatmarkt im freien Fall – Käufer bremsen
Die Zahl der privaten Neuzulassungen hat einen dramatischen Rückgang erfahren. Minus 9,3 % – das zeigt, dass die Deutschen bei Neuwagenkäufen momentan extrem zurückhaltend sind. Besonders die klassischen Antriebsarten wie Diesel (-7,5 %) und Benziner (-5,4 %) verlieren an Bedeutung. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, steigender Kosten und möglicher Arbeitsplatzverluste entscheiden sich immer mehr Menschen, lieber länger mit ihrem alten Auto zu fahren, anstatt in ein neues Modell zu investieren.
BEV: Der große Absturz – Warum die E-Mobilität nicht läuft
Noch dramatischer ist der Absturz bei den rein batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV). Im Vergleich zum Vorjahr brachen die Zulassungszahlen um 21,8 % ein. Im bisherigen Jahresverlauf sogar um erschreckende 26,1 %. „Der Rückgang bei den BEVs zeigt, dass wir dringend positive politische Signale brauchen, um die E-Mobilität wieder in Schwung zu bringen“, sagt Thomas Peckruhn, Vizepräsident des ZDK. Offenbar haben die Deutschen genug von den aktuellen Problemen der E-Mobilität, wie etwa hohen Ladestrompreisen und einer unzureichenden Ladeinfrastruktur.

Plug-in-Hybride: Ein Hoffnungsschimmer für die Branche
Im Gegensatz dazu gibt es bei den Plug-in-Hybriden (PHEV) eine positive Nachricht: Sie können ein Plus von 9,5 % im Jahresverlauf verzeichnen. Diese Fahrzeuge, die sowohl elektrisch als auch mit Benzin betrieben werden, scheinen bei den Käufern mehr Interesse zu wecken. Es zeigt sich, dass die Kunden nach einer flexiblen Lösung suchen – eine Kombination aus E-Mobilität und klassischem Antrieb scheint der Schlüssel zum Erfolg zu sein.
Die Politik muss handeln – ZDK fordert Maßnahmen
Der ZDK schlägt nun vor, den Kauf von Elektrofahrzeugen mit einer milliardenschweren Förderung zu unterstützen. Ab 2025 sollen 500 Millionen Euro bereitgestellt werden, um Familien und Berufseinsteigern den Zugang zu umweltfreundlicher Mobilität zu erleichtern. „Es wird höchste Zeit, dass die Politik endlich handelt und die E-Mobilität durch günstige Ladestrompreise und mehr Schnelllader fördert“, so Peckruhn. Andernfalls könnte die deutsche Autoindustrie eine ihrer größten Herausforderungen erleben.
Die Zahlen sind eindeutig: Der Pkw-Markt steckt in der Krise. Nur durch gezielte politische Unterstützung und eine verbesserte Infrastruktur kann der Trend noch umgekehrt werden. Die Frage bleibt, wie lange die Branche noch warten kann, bis das Steuer endlich herumgerissen wird.