Doch nicht nur die Zahlen, sondern auch die Meinungen zur Regierung selbst sind besorgniserregend. Besonders Bundesfinanzminister Christian Lindner gerät ins Visier, wenn es um die Frage eines möglichen Koalitionsbruchs geht. Was bedeutet das für die Zukunft der Regierung?
Union und Grüne legen zu, FDP im Sinkflug
Im Vergleich zur Vorwoche gewinnen sowohl die CDU/CSU mit 33 Prozent als auch die Grünen mit 10 Prozent jeweils einen Prozentpunkt hinzu. Dagegen verzeichnen die FDP, die AfD und die BSW jeweils Verluste. Besonders hart trifft es die FDP, die auf nur noch 3 Prozent abrutscht und damit die 5-Prozent-Hürde weit hinter sich lassen könnte. Die SPD bleibt stabil bei 16 Prozent, ebenso wie die Linke, die weiterhin bei 3 Prozent verharrt. Ein deutlicher Verlierer in der aktuellen politischen Landschaft ist die AfD, die ebenfalls einen Punkt auf 16 Prozent verliert.

Die Verschiebungen in den Umfragewerten könnten sich auf die politische Stabilität der Ampel-Koalition auswirken, insbesondere im Hinblick auf die Frage, wie lange diese Regierung noch bestehen kann.
Lindner in der Schusslinie
Besonders interessant wird es bei der Frage nach der Verantwortung für ein mögliches Scheitern der Ampel-Koalition. Laut der forsa-Umfrage sehen 29 Prozent der Befragten Christian Lindner als Hauptverantwortlichen, sollte die Regierung vorzeitig auseinanderbrechen. Robert Habeck und Olaf Scholz kommen mit 18 bzw. 15 Prozent weit dahinter. Ein Drittel der Befragten meint sogar, dass alle drei gleichermaßen verantwortlich wären.
Mit diesen Ergebnissen könnte der Druck auf den Bundesfinanzminister weiter steigen. Seine Partei kämpft nicht nur um den Verbleib in der Regierung, sondern auch ums politische Überleben.
Kaum Vertrauen in die Lösungskompetenz der Ampel
Die Skepsis der Bevölkerung gegenüber der Ampel-Koalition ist spürbar. Nur 17 Prozent der Befragten glauben, dass die Regierung aus SPD, Grünen und FDP noch in der Lage ist, die aktuellen wirtschaftlichen Probleme bis zur nächsten Bundestagswahl im Herbst 2025 zu lösen. Ganze 82 Prozent sind der Meinung, dass die Ampel diese Herausforderung nicht mehr bewältigen kann – ein vernichtendes Urteil, das auch viele Anhänger der Koalitionsparteien teilen.
In einer Zeit, in der die Wirtschaftskrise das Land fest im Griff hat, scheint das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Regierung zu schwinden. Dies könnte die politische Lage in den kommenden Monaten weiter destabilisieren.
Kanzlerpräferenz: Merz vor Scholz
Auch bei der Kanzlerfrage zeigt sich ein klares Bild: Wenn die Deutschen ihren Bundeskanzler direkt wählen könnten, würden sich 29 Prozent für Friedrich Merz entscheiden, während Olaf Scholz nur auf 23 Prozent kommt. Ein beachtlicher Anteil der Befragten (48 Prozent) würde sich jedoch weder für Scholz noch für Merz entscheiden.
Die politische Landschaft in Deutschland ist damit weiter in Bewegung. Mit Blick auf die nächsten Monate stellt sich die Frage, ob die Ampel-Koalition die aktuellen Krisen meistern kann – oder ob sie an den wachsenden Herausforderungen zerbrechen wird.
Quellenangabe: RTL/ntv Trendbarometer, Forsa-Umfrage 2024