Während 32 Prozent der Befragten Scholz zutrauen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, sprechen 31 Prozent Merz das nötige Vertrauen zu. Erstaunlich ist, dass 37 Prozent keinem der beiden Politiker eine Führungsrolle in dieser sensiblen Frage zutrauen.
Regionale Unterschiede: Der Osten wählt Scholz, der Westen ist geteilter Meinung
Die Erhebung zeigt markante regionale Unterschiede: In Ostdeutschland genießt Scholz mit 42 Prozent deutlich mehr Rückhalt als Merz, der lediglich auf 25 Prozent kommt. In Westdeutschland sind die Werte nahezu ausgeglichen, mit 30 Prozent für Scholz und 32 Prozent für Merz.
Parteipolitisch betrachtet, liegt Scholz klar bei den Anhängern der SPD (73%) und der Grünen (55%) vorn. Merz hingegen punktet stark bei den Unterstützern der CDU/CSU (60%) und der FDP (63%). Anhänger der AfD und der BSW hingegen äußern überwiegend Misstrauen gegenüber beiden Politikern.
Klare Mehrheit gegen Taurus-Lieferungen
Während Scholz und Merz um Vertrauen ringen, gibt es bei einem anderen Thema eine eindeutige Meinung: Die Mehrheit der Deutschen lehnt die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine ab. 63 Prozent sprechen sich dagegen aus, während nur 32 Prozent eine Lieferung befürworten. Dies markiert einen leichten Rückgang der Zustimmung seit Februar 2024, als 35 Prozent dafür waren.
Interessant ist auch hier die regionale Verteilung: In Ostdeutschland ist die Ablehnung mit 74 Prozent besonders stark, im Westen liegt sie bei 59 Prozent. Innerhalb der Parteienlandschaft zeigt sich ein differenziertes Bild: Die Grünen-Anhänger stehen mit 53 Prozent mehrheitlich hinter einer Lieferung, während insbesondere AfD (92%) und BSW (91%) vehement dagegen sind.
Hintergrund der Umfrage
Die Daten stammen aus einer repräsentativen Befragung von 1.000 Personen durch das Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa. Die Erhebung fand zwischen dem 29. November und dem 2. Dezember 2024 statt. Mit einer statistischen Fehlertoleranz von +/- 3 Prozentpunkten liefert die Umfrage interessante Einblicke in die Meinungslandschaft Deutschlands.
Die Ergebnisse werfen die Frage auf, wie stark die Polarisierung in der Ukraine-Politik bleibt und welche Auswirkungen dies auf die kommenden politischen Entscheidungen haben könnte.