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Rückgang der Aufträge belasten

Auftragsbestand im verarbeitenden Gewerbe sinkt weiter: Automobilindustrie in der Krise

Industrieingenieure mit Schutzhelmen arbeiten in einer Schwerindustrie-Produktionsfabrik. Industriearbeiter in einer Fabrikhalle. Ein Mann bei der Arbeit in einer Industriefabrik. Sicherheitskonzept: Sicherheit steht an erster Stelle.
Foto: anon – stock.adobe.com

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Der Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe ist im August 2024 dramatisch gesunken – der Hauptgrund: die Krise in der Automobilindustrie. Laut dem Statistischen Bundesamt fielen die offenen Aufträge um 1,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Besonders die Kfz-Herstellung verzeichnete deutliche Rückgänge, während andere Bereiche positive Entwicklungen zeigten. Welche Branchen jetzt besonders leiden und wer dennoch für Lichtblicke sorgt, erfahrt ihr hier.

Automobilindustrie in der Krise: Auftragsbestand stürzt ab

Im August 2024 fiel der Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe um 1,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat und lag sogar um 4,7 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Vor allem die Automobilindustrie trug zu diesem negativen Trend bei: Die Kfz-Herstellung verzeichnete einen dramatischen Rückgang von 6,4 Prozent, wodurch der gesamtwirtschaftliche Auftragsbestand stark belastet wurde. Diese Entwicklung zeigt, wie sehr die Branche aktuell unter Druck steht.

Elektroindustrie als Hoffnungsträger: Positive Entwicklungen trotzen der Krise

Es gab jedoch auch positive Signale: Besonders der Bereich der Herstellung von elektrischen Ausrüstungen konnte zulegen und verzeichnete im August einen Anstieg des Auftragsbestands um 1,5 Prozent. Auch im Bereich der Vorleistungsgüter konnte der Auftragsbestand um 0,6 Prozent wachsen, während die Konsumgüter einen leichten Rückgang von 0,8 Prozent hinnehmen mussten. Diese Lichtblicke zeigen, dass nicht alle Branchen von der Krise betroffen sind und es durchaus Wachstumspotenzial gibt.

Reichweite des Auftragsbestands: Wie lange reicht der Puffer noch?

Die Reichweite des Auftragsbestands – also die Zeit, die Unternehmen bei gleichbleibendem Umsatz zur Abarbeitung ihrer Aufträge benötigen – blieb im August bei durchschnittlich 7,3 Monaten. Besonders bei den Investitionsgütern lag die Reichweite weiterhin hoch, wobei sie minimal von 9,9 Monaten im Juli auf 9,8 Monate im August sank. Bei den Konsumgütern stieg die Reichweite leicht auf 3,6 Monate an. Das zeigt, dass die Unternehmen im Schnitt immer noch eine solide Pufferzeit haben, um ihre Aufträge abzuarbeiten.

Wirtschaftliche Auswirkungen: Droht eine neue Auftragskrise?

Das Statistische Bundesamt verweist auf die weiterhin schwierige wirtschaftliche Lage, die durch die Entwicklungen in der Automobilindustrie verstärkt wird. Saison- und kalenderbereinigte Werte geben dabei einen Einblick in die kurzfristigen konjunkturellen Veränderungen, während der Vorjahresvergleich die langfristige Entwicklung zeigt. In Zeiten von Krisen, wie der Corona-Pandemie oder dem Ukraine-Krieg, können dabei deutliche Unterschiede zwischen Monats- und Jahresvergleich entstehen. Steht uns eine neue Auftragskrise bevor? Die Zahlen zeigen, dass die wirtschaftliche Unsicherheit nach wie vor hoch ist.

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