Mit großem Abstand folgen Themen wie Asylpolitik, Frieden und Klimaschutz. Doch nicht nur die Themenagenda hat sich seit der letzten Wahl verschoben: Die allgemeine Unzufriedenheit mit der Wirtschaftslage spiegelt sich auch in den Sorgen der Bürger wider. Besonders steigende Preise und die Angst vor sozialem Abstieg prägen die Stimmung.
Wirtschaftssorgen auf Rekordniveau
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 83 Prozent der Deutschen bewerten die aktuelle Wirtschaftslage als „weniger gut“ oder „schlecht“. Nur 16 Prozent zeigen sich optimistisch. Der Blick in die Zukunft fällt ebenfalls düster aus – lediglich 15 Prozent glauben an eine Verbesserung in einem Jahr. Hauptursache sind laut Umfrage vor allem steigende Lebenshaltungskosten, die bereits 50 Prozent der Befragten belasten.
Zusätzlich sorgen sich 46 Prozent der Deutschen, ihren Lebensstandard nicht halten zu können. Auch die Wohnkosten bereiten immer mehr Menschen Probleme – 37 Prozent der Befragten geben an, sich ihre Wohnung in Zukunft möglicherweise nicht mehr leisten zu können.
Forderung nach Veränderungen: Wirtschaft und Zuwanderung im Fokus
Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) wünscht sich grundlegende Veränderungen in der deutschen Politik, insbesondere in den Bereichen Wirtschaft und Zuwanderung. 46 Prozent sprechen sich für kleinere Kurskorrekturen aus, während nur drei Prozent meinen, alles solle bleiben, wie es ist. „Die wirtschaftliche Stabilität muss wieder in den Mittelpunkt der politischen Agenda rücken“, lautet der klare Auftrag der Wähler.
Besonders auffällig: Themen wie Umweltschutz und Klimawandel, die bei der letzten Bundestagswahl stark im Vordergrund standen, haben deutlich an Bedeutung verloren (-21 Prozentpunkte).
Wahl 2024: Ein völlig neues Themenumfeld
Mit Blick auf die kommende Bundestagswahl im Februar wird deutlich, dass die Prioritäten der Wähler sich verschoben haben. Anders als 2021 dominiert nicht mehr die Klimapolitik, sondern die Sorge um die wirtschaftliche Zukunft das Meinungsbild. Auch die zunehmende Unsicherheit am Arbeitsmarkt – 21 Prozent der Erwerbstätigen fürchten um ihren Job – dürfte in den kommenden Wochen den politischen Diskurs bestimmen.
Die Umfrage unterstreicht, wie drängend die Erwartungen der Bürger an die kommende Bundesregierung sind. Der Handlungsdruck steigt – und mit ihm die Forderung nach klaren politischen Lösungen.
Hintergrund zur Umfrage
Für den ARD-DeutschlandTREND wurden 1.307 Wahlberechtigte zwischen dem 2. und 4. Dezember 2024 telefonisch und online befragt. Die Schwankungsbreite beträgt je nach Anteilswert 2 bis 3 Prozentpunkte.